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Festival 'Traumzeit' 2025 im Landschaftspark Duisburg-Nord
Die „Traumzeit“ 2025 im Landschaftspark-Duisburg-Nord präsentierte wieder eine breite musikalische Vielfalt auf drei Bühnen bei ausverkauften Haus und 32°C Außentemperatur.

Stilistisch ist das Festival ein Mix aus alten Hasen und relativen Newcomern, gerne auch aus der Region. So gestaltet sich auch das Publikum. Von U10 bis fast weißhaarig ist alles dabei, bei Pop, Rock und diversen Stilrichtungen.

Träume lassen sich sehr gut in ruhige Töne umsetzen, was zum Genießen. Viele Jahre lang war das hier auch so, der Festival-Samstag 2025 bot allerdings eher laute oder tanzbare Acts, kaum die feinen Töne. Das Motto „Traumzeit“ war nicht wirklich zu erkennen. Die schöne Bühne in den Gebläsehallen, ideal für die hohe Kunst der leisen Töne, war überhaupt nicht im Programm und die Hochofen-Bühne war lichttechnisch nicht besonders gut ausgestattet, kaum Licht von vorne und oft zu dunkel. Die große Hauptbühne war den Musikern vorbehalten, die die vermeintlich die meisten Fans mitbringen. Christin Nichols und Paula Carolina gehörten zu den ersten Acts des Tages, die für eine aufkommende Stimmung sorgten. Sie sollten die junge Generation ansprechen. Die Band Inhaler konnte mit treibenden Rocksongs durchaus alle überzeugen, ein sehr guter Auftritt. Sie verkörperte internationales Niveau.

Eine interessante Künstlerin präsentierte sich auf der Hochofen-Bühne. Philine Sonny aus Bochum überzeugte mit einer wirklich spannenden Stimme, aus der sich musikalisch eine Menge machen lässt. Sympathisch, bodenständig und ohne eine große Show spielte sie vertonte Alltagsgeschichten.

Der Star unter den Bühnen war mal wieder die Gießhalle. Mit der Band Catt setzte man hier ein erstes Ausrufungszeichen. Die Sängerin überzeugte durch den Sound, ihre hohe Musikalität und die Beherrschung diverser Instrumente, ob laut oder eher ruhig. Bei der Band Efterklang bildete sich eine so lange Schlange vor dem Eingang, dass man dort gleich kapitulierte. So viele Menschen fasste die Gießhalle niemals. Schade, denn es war die einzige Band in diesem Zeitfenster, musikalische Alternativen waren Fehlanzeige. Dafür war The Notwist eine gute Wahl, also so früh wie möglich anstellen. Elektronisch-hypnotisch erzeugten sie einen Sound, der mit Gitarren, einem teils wilden Schlagzeug und undefinierten Selbstbau-Instrumenten zwischen leise flirrend, über Techno-Beats bis hin zu brutal harten Tönen angesiedelt war. Unterstützt wurde der Auftritt optisch durch das gute Bühnenlichtkonzept in der Gießhalle. Ein solch außergewöhnliches Musikprojekt erlebt man nicht jeden Tag.

Das Zahlungssystem war dieses Jahr komplett neu. Man bekam ein Bändchen mit einem Chip zum Aufladen an einigen Stationen. EC-Karte und Bargeld waren als Zahlungsmittel nicht willkommen, alles etwas kompliziert. Wieso und weshalb dieser technische Aufwand betrieben wurde, man weiß es nicht.

Die Stimmung am Festival-Samstag war insgesamt ok, jedoch nicht überragend. Einzelne Acts konnten wirklich überzeugen. Wie schon erwähnt, die außergewöhnlich feinen Töne kamen zu kurz. Essen und Trinken gab es reichlich, in der Regel zu übertriebenen Preisen, wie häufig. Bei 32°C hatte der Veranstalter aber zumindest wieder an eine Trinkwasserquelle zum Selbstabfüllen gedacht. Eine zweite Quelle wäre besser gewesen. Der Bedarf an kostenfreiem Trinkwasser war bei den Besuchern riesig. Sponsoren waren eher weniger mit aktiven Ständen vertreten. Zumindest der Zeltstand einer Duisburger Brauerei war gut frequentiert. Ein DJ sorgte für beste Stimmung und eine oft volle Hütte. Für 2026 ist musikalisch und atmosphärisch Luft nach oben. Zwei bis maximal drei Band mit internationalem Niveau sind für ein renommiertes Festival mit einem gewissen Anspruch zu wenig.

Datum: 21. Juni 2025

www.traumzeit-festival.de

Festival 'Traumzeit' 2025 im Landschaftspark Duisburg-Nord, Boya Dim, Foto: Jehle

Festival 'Traumzeit' 2025 im Landschaftspark Duisburg-Nord

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