Nach einer langen und erfolgreichen Intendanz von Ulrich Greb beginnt in Moers eine neue Theaterära. Ab September 2025 übernimmt das Intendanten- Duo Jakob Arnold und Daniel Kunze die Leitung des Schlosstheaters Moers S.T.M. Ihr Leitmotiv: Radikale Zeitgenossenschaft. Radikale Zeitgenossenschaft bedeutet, sich konsequent mit den relevanten Themen unserer Zeit auseinanderzusetzen, ohne sich auf Bewährtes zu verlassen. Die Produktionen der Spielzeit 2025/26 greifen in diesem Sinne verschiedene Themen auf, die unsere Gegenwart prägen. Am 25. Oktober eröffnet das S.T.M. mit Aristophanes’ „Der Frieden“ in einer Bearbeitung von Antoine Vitez die neue Spielzeit. Der Intendant Daniel Kunze wird sich mit dieser rauen Komödie den Gründen von Krieg und Frieden nähern. Die Inszenierung entwickelt diesen Stoff weiter zu einer humorvollen Auseinandersetzung über eines der großen Themen unserer Zeit. Ein altes Märchen über moderne Menschen. Ein Gleichnis, das mit viel Fantasie auf unsere Realität schaut. Am 27. November zeigt das Theater mit „Anfall und Ente“ ein poetisches Stück von Sigrid Behrens für ein Publikum ab fünf Jahren. Es geht um den Verlust eines geliebten Wesens und den Mut, Neues zu entdecken. Gerade weil Anfall und Ente sehr unterschiedliche Weggefährten sind, wird ihre Reise umso abenteuerlicher. Regisseurin Kathrin Leneke lädt gemeinsam mit ihrem Team die ZuschauerInnen dazu ein, dieses Abenteuer mitzuerleben, mit viel Leichtigkeit und Humor. Mit „Söhne“ feiert das Theater am 13. Dezember eine deutsche Erstaufführung. Die Autorin Marine Bachelot Nguyen präsentiert mit ihrem Monologstück erstmals einem deutschen Publikum diesen zeitgenössischen französischen Stoff. Regisseurin Lynn Takeo Musiol bringt ein intensives Drama auf die Bühne, die Geschichte einer Familie, die durch rechtsextreme Einstellungen aus den Fugen gerät. Das Stück entsteht in Koproduktion mit den Théâtres de la Ville de Luxembourg und wird auch in Luxemburg gezeigt. Die Zusammenarbeit von Leo Meier und Emil Borgeest sorgt für eine Uraufführung mit dem Titel „Wo sind denn alle?“ Die Premiere findet am 26. Februar 2026 statt. Das Stück, inszeniert von Meier und Borgeest, erzählt von vier NachbarInnen, die sich essenzielle Fragen zur Einsamkeit stellen. Spielerisch und mit feinem Humor erkundet das Stück die Ursachen von Isolation sowie die Sehnsucht nach Gemeinschaft. Am 30. April präsentiert Intendant Jakob Arnold das fünfte Stück der Spielzeit: Mit „Ruf des Lebens“ von Arthur Schnitzler steht ein selten gespieltes Stück auf dem Programm. Das Drama aus dem Jahr 1906 verbindet die Themen Pflege und Militarismus und beleuchtet die Spannung zwischen persönlicher Opferbereitschaft und gesellschaftlichen Erwartungen. Eine langfristige Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste ermöglicht die Umsetzung innovativer Stücke durch junge RegisseurInnen. Gezeigt werden Arbeiten, die neue Perspektiven eröffnen und experimentelle, interdisziplinäre Ansätze verfolgen. Die erste Premiere findet am 6. Juni statt. Vom 15. bis 29. Juni lädt das 34. Kinder- und Jugendtheaterfestival Penguin’s Days zu einem vielfältigen Programm ein. Mit interaktiven Inszenierungen für junge Menschen aller Altersgruppen eröffnet das Festival neue Perspektiven, fördert Empathie – und setzt ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und Intoleranz. Ab der Spielzeit 2025/2026 wird die neue Intendanz den Prozess hin zur neuen Spielstätte „Das Weiße Haus“ aktiv begleiten und vorantreiben. Die neue Bühne wird eine größere Spielfläche und eine erweiterte Sitzkapazität bieten. Mit den verbesserten räumlichen Bedingungen kann insbesondere die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen aus Moers und Umgebung weiter gestärkt werden. Zudem ist eine starke Vernetzung mit anderen Bereichen wie Wissenschaft und Wirtschaft geplant, die das Weiße Haus zu einem lebendigen Zentrum der Stadt macht. Datum: 30. April 2025 schlosstheater-moers.de

Spielzeitvorschau 2025/2026 im Schlosstheater Moers, neue Intendanz, Foto: Jehle nächstes Foto