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In der 5.500 qm großen, ehemaligen Kesselfabrik von Babcock in Oberhausen geht es auf eine spannende Reise durch „Die letzten Tage von Pompeji“. Die europaweite Kooperation dreier Partner umfasst analoge, immersive und VR-Bereiche. 2002 wurde die ehemalige Werkshalle mit ihren 8 m hohe Wänden geschlossen. Lange hat man danach gesucht und den Ort vor zwei Jahren entdeckt, um Geschichte niederschwellig zu vermitteln. Es sind neue Wege der Geschichtsvermittlung, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht nur für Experten fundiert recherchiert. 127 Leute haben alles über drei Jahre lang vorbereitet. Hier fand man den richtigen Ort. Das Ruhrgebiet ist ein Hotspot für Kultur und Freizeit. 20 Mio. Gäste kommen jedes Jahr in Oberhausen, ein sogenannter Urban Entertainment Center. Die Römer waren allerdings nie in Oberhausen, im Gegensatz zu den Germanen. Ähnliche Projekte des Veranstalters in Wien, Berlin und Madrid zogen bis zu 350.000 Besucher an. Pompeji war eine Stadt mit 20.000 Einwohnern, davon 8.000 Sklaven, eine privilegierte Stadt im Golf von Neapel, 30 m über dem Meer. Der Seehandel im Hafen, der Weinanbau an den Hängen des Vesuvs, edle Thermalbäder, Tavernen, Tempel sowie mehrere Theater mit bis zu 5.000 Plätzen machten Pompeji attraktiv. Gladiatorenkämpfe waren sehr beliebt. Erdbeben gab es schon öfters. Einen Ausbruch des Vesuvs hatte man allerdings erwartet. Am 24. Oktober im Jahre 79 n. Chr. Geschah das Undenkbare. Erdbeben, Grollen, Explosionen, ein Gasaustritt bis in 30 km Höhe und ein Bimssteinhagel sorgten für ein Inferno. Heiße Asche, starker Wind, 300 bis 600°C heiße Schwefeldämpfe, eine todbringende Flut, eine Feuersbrunst sorgten für bislang etwa 1.000 Tote, die bekannt sind. Pompeji war rund 1.500 Jahre lang vergessen. 1592 gab es eine erste Entdeckung einer damals unbekannten Stadt. 1748 folgten erste archäologische Ausgrabungen durch den König von Neapel. Erst 1763 wusste man, dass es sich um Pompeji handelt. Man geht definitiv schlauer nachhause, als man gekommen ist. Das Infotainment dieser Ausstellung umfasst eine analoge Ausstellung mit römischen Repliken, eine immersive Show, sowie zwei VR-Bereiche. Die analoge Ausstellung mahnt einen sensiblen Umgang mit den Abgüssen von den gefundenen Opfern. Einige Infotafeln berichten, wie man lebte. Welche Kleidung trug man? Wie war das Leben in der Therme, der Alltag, die ersten Graffiti. Die Kulinarik war wichtig. Die Abendessen wurden ausgedehnt genossen, mit sieben Gängen, also vier Vorspeisen, zwei Braten und einer Nachspeise, dazu Weine verschiedener Herkunft. Man ließ es ich gut gehen, bis der Vesuv alles zerstörte. Der große immersiver Bereich beschreibt das Leben in der Stadt, prächtige Villen, das verheerende Erdbeben, den Ascheregen, bis hin zu einer erstarrten und erloschenen Stadtgesellschaft. Ins Theater ging man gerne. Die Warnungen nahm man allerdings kaum ernst. Optisch und technisch ist das hervorragend umgesetzt, inklusive einer Soundbegleitung und einzelner eingeflochtener Geschichten. Im ersten VR-Raum sitzt man in Drehsesseln, um die Gladiatorenkämpfe in der Arena, den Kampf mit dem Tiger, die Flutung der Arena oder das brennendes Pompeji mit einer VR-Brille zu erleben. Es sind interessante Perspektiven mit dabei. Man ist ganz nah dran. Der zweite VR-Bereich ist eine virtuelle Begehung einer prächtigen Villa, inklusive Weinkeller, Laubengang, Küche und Tempelraum. Besucher bewegen sich als Avatare, als nummerierte Statuen sichtbar gemacht. Kollisionen sind so fast ausgeschlossen. Es ist ein gut organisierter Durchlauf, auf deutsch und englisch möglich. Es ist insgesamt eine sehr gelungene Ausstellung modernster Prägung. Man bekommt einen spannenden Einblick in das alte Pompeji und erlebt seinen Untergang fast hautnah mit. Wirklich dabei sein hätte man nach diesen Eindrücken nicht sein wollen. Alles ist gut organisiert. Es gibt Wartezonen, einen Imbissbereich, einen keinen Shop sowie eine Fotostation mit wählbarem Hintergrund. Der Besuch ist ab 6 Jahren geeignet. Bis zu zwei Stunden kann man sich hier locker aufhalten und auch gewünschte Bereiche mehrfach erleben. Das Preis-Leitungs-Verhältnis ist ok, wenn man alle Angebote nutzt. Laufzeit: ab 11. April 2025 pompeji-experience.com |
Ausstellung 'Die letzten Tage von Pompeji' in Oberhausen, Foto: Jehle![]() nächstes Foto |
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