![]() |
![]() |
![]() |
||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
Das Grillo Theater präsentiert „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen. Die spannende Inszenierung überzeugt durch Kreativität, moderne Elemente und die Nähe zwischen Bühne und Publikum. Regie führte sehr gelungen Caner Akdeniz. Gezeigt wird die Deutsche Fassung von Peter Stein und Botho Strauß unter Verwendung der Übersetzungen von Christian Morgenstern und Georg Schulte-Frohlinde. Der Ort ist eine 8 m lange, 10 m breite und 50 cm hohe, weiße Drehbühne auf der Hauptbühne. Rundherum sitzen die Zuschauer, also ganz nah dran am Geschehen oder sogar neben den SchauspielerInnen. Die agieren auch gelegentlich vom Platz aus. Publikum und Akteure verschmelzen so. Requisiten fahren aus dem Bühnenturm herunter oder werden per Aufzug aus der Unterbühne geliefert. Von unten erscheinen gelegentlich auch die SchauspielerInnen. Schon die Aufmachung des Rahmens ist pfiffig. Inhaltlich hält man sich an den bekannten Stoff. Peer lebt sein Leben und weiß nicht so recht wie. Wie sieht überhaupt ein perfektes Leben aus? Träume, ferne Fantasien, Lügen oder mehrfaches Scheitern säumen sein Lebenslauf. Dabei gibt es Peer hier in dreifacher Ausführung, den jungen, den mittelalten und den alten Peer (Eren Kavukoglu, Floriane Kleinpaß, Mansur Ajang). Eren Kavukoglu spielt gekonnt den jungen Draufgänger, der seine Mutter Aase (Sven Seeburg) und auch Solveig (Sümeyra Yilmaz) vor den Kopf stößt. Klasse ist sein Shirt, ein argentinisches Fußballtrikot mit der Nr. 10, von Diego Maradona. Diese Fußballikone hatte ihr Leben nie im Griff, verstarb früh. Der schön dargestellten Feenhochzeit kann Peer gerade noch entfliehen. Floriane Kleinpaß stellt den Peer dar, der in Übersee teure Partys schmeißt und Kaiser werden möchte, dabei allerdings ausgelacht wird. Hier beginnt sein endgültiger Abstieg ins Dramatische. Schließlich ist es Mansur Ajang, der den alten Peer spielt, von Solveig längst vergessen und programmiert zum finalen Scheitern. Seine Goldmaske reflektiert Sein und Schein sehr passend. Er kommt auf einem weißen Kirmespferdchen daher geritten. Eine Axt und völlige Dunkelheit sorgen schließlich für ein überraschendes Ende. Die SchauspielerInnen, die Bühne (Caner Akdeniz) und die Kostüme (Emir Medic) können voll überzeugen. Die Idee, einen großen Aufzug einzubauen, ist klasse. Man ist jedes Mal gespannt, wer oder was nun wieder die Bühne betritt. Zudem symbolisiert die Drehbühne die Zeitspannen und den Lauf des Lebens. Sie kann alles aufnehmen und über allem hängt ganz oben ein Arnie-Starschnitt, auch einer der alles glaubte zu können, stark zu sein. Nicht zu vergessen ist der gute Humor, der immer wieder leicht aufblitzt, ohne albern bzw. zu seicht zu wirken. Das Drama ist und bleibt ein ernsthaftes Drama, bei aller Modernität und Kreativität. Datum: 2. Mai 2025 www.theater-essen.de |
Schauspiel 'Peer Gynt' im Grillo Theater, Foto: Nils Heck![]() nächstes Foto |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||||