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Taufe des Forschungsschiffs 'Nova' in Duisburg
In Duisburg-Ruhrort wurde das Forschungsschiff „Nova“ getauft, ein Katamaran, mit dem man neue Perspektiven für emissionsfreie Antriebe und automatisiertes Fahren auf Binnengewässern entwickeln möchte.

Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, war gerne gekommen, um den batterieelektrisch angetriebenen Forschungskatamaran offiziell zu taufen. Im dritten Versuch klappte es, die Flasche zersprang. Im Anschluss ging es auf eine kleine Probefahrt mit Schiffsführer Klaus Bieker durch das Hafenbecken.

Es ist ein gemeinsames Projekt des DST, ein Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V., der Universität Duisburg-Essen und der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF), an dem verschiedene Experten gemeinsam gearbeitet haben. Die Binnenschiffahrt steht vor großen Problemen. Man möchte emissionsfrei werden, weg vom Diesel. Dazu benötigt es alternative Antriebe wie Wasserstoff, Ammoniak oder Methanol. Hinzu kommt der Aspekt des Personalmangels. Die Binnenschifffahrt ist für die junge Generation nicht sonderlich attraktiv. Automatisiertes oder teilautomatisiertes Fahren würden hier Abhilfe schaffen. Ein drittes Problem ist der Klimawandel mit langen Trockenperioden und niedrigen Wasserständen. Die „Nova“ benötigt lediglich 70 cm Wassertiefe. Sie ist knapp 15 m lang und 7,10 m breit. Zwei Elektromotoren à 50 kW treiben sie an. Ihre Akkukapazität beträgt 320 kWh bei maximal 25 km/h Geschwindigkeit. Gespeist werden ihre Batterien mit PV-Modulen auf ihrem Dach. Leider war das Wetter bei der Taufe nicht besonders sonnig.

Automatisiertes oder teilautomatisiertes Fahren sind zwar technisch und rechtlich eher in einigen Jahren möglich, aber der Anfang ist gemacht. Man rechnet mit bis zu zehn Jahren Erprobungszeit. Dabei ist das finanzielle Volumen positiv überschaubar. 1,17 Mio. Euro kostet das Schiff, davon kommen etwa 900.000 Euro als Förderung vom Land NRW. Die Branche schaut gespannt auf die kommenden Jahre, denn man möchte einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Katamaran ist mit allerlei technischen Hilfsmitteln ausgerüstet. Radar, Kameras und Sensoren sorgen für eine zu berechnende Fahrtroute, unterstützt auch durch eine KI, so das Ziel. Kollisionen müssen nicht auf Flüssen vermieden werden auch in Schleusen und an Brückenpfeilern. Neue Kommunikationstechniken werden erprobt. Der Aspekt Zuverlässigkeit steht ganz oben. Das Interieur ist klar und übersichtlich. Stationiert ist die „Nova“ im Duisburger Hafen.

Es reicht der Binnenschifffahrt nicht mehr nur ihre Technik zu optimieren, einen nächsten, großen Schritt gilt es zu machen. Im Gegensatz zur Straße ist hier noch Transportpotential vorhanden. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein.

Datum: 23. Mai 2025

www.dst-org.de

Taufe des Forschungsschiffs 'Nova' in Duisburg, Foto: Jehle

Taufe des Forschungsschiffs 'Nova' in Duisburg

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