Der Tierpark Bochum hat zwei junge Kattas. Sie kamen am 23. April zur Welt. Mit etwas Glück kann man sie am Buch ihrer Mamas hängend beobachten. Kattas gehören zu den Lemuren und besitzen mit ihrem Ringelschwanz ein markantes Markenzeichen. Sie stammen ursprünglich aus Madagaskar, wo ihr Lebensraum durch Abholzung und Landwirtschaft zunehmend schwindet, sodass die Weltnaturschutzunion (IUCN), die Art als „stark gefährdet“ einstuft. Kattas leben in einer matriarchalen Gemeinschaft. Das ranghöchste Männchen folgt erst nach dem niedrigsten Weibchen. In Bochum fressen sie am liebsten vegan, darunter Reis, Kartoffeln, Kohlrabi, Sellerie, Rote Bete, Pastinake, Gurken, Tomaten oder Kichererbsen. Ein ausgeprägtes Jagdverhalten kennen sie nicht. Die Beute muss leicht zu bekommen sein, z.B. Eier. Die laufen nicht weg. Man hält aktuell sechs erwachsene Tiere und zwei Jungtiere, die ihr großzügiges Innen- oder Außengehege nutzen können. Im Oktober/November erfolgt die Paarung. Die Pille kann man im Zoo verabreichen, aber maximal für ein Jahr, sonst verlieren die sehr sozialen Tiere ihr angeborenes Verhalten. Die Jungtiere werden zuerst von der Mama unter dem Bauch getragen. Später dürfen sich auch andere Weibchen um diese Aufgabe bewerben. Eignen sie sich, sind sie im kommenden Jahr begehrte Mütter. Männchen hingegen begeben sich zunächst in Scheinkämpfe. Dabei besprühen ihre Duftdrüsen den buschigen Schwanz. Wer besonders gut riecht, der ist für die Weibchen attraktiv. Diese Duftstoffe sind für uns Menschen nicht zu riechen. Die Damen wählen grundsätzlich den Herrn, der seinerseits gerne reifere und ranghöhere Weibchen bevorzugt. Die Männchen lassen aber keine Gelegenheit aus, um ihre Gene zu vererben. In Zoos werden Kattas bis zu 20 Jahre alt, in Freiheit weniger als 15 Jahre. Den Pinzettengriff mit Daumen und Zeigefinger beherrschen sie nicht. Sie sind keine Affen, sondern Primaten, zählen zu den Feuchtnasenaffen. Der Mensch fällt als Primat unter die Gattungen Trockennasen- und Breitnasenaffe. Die Verwandtschaft der Gattungen und Ordnungen in der Evolution ist kompliziert und spannend. Der Tierpark Bochum ist der zweitkleinste Zoo Deutschlands, nach Bremerhaven, hat für seine Größe aber jede Menge Tiere zu bieten, die es zu entdecken gilt. Datum: 3. Mai 2025 www.tierpark-bochum.de

Katta-Nachwuchs im Tierpark Bochum, Foto: Tierpark Bochum nächstes Foto