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Mit Arved Fuchs war der große Polarfahrer Deutschlands im Gasometer Oberhausen zu Gast. Während seines fantastischen Vortrags „Die Arktis – Eine Welt im Wandel“ klebten die Besucher auf der ausverkauften Manege an seinen Lippen. Kein anderer kennt die Polarregion so gut wie er, ausgenommen die indigene Urbevölkerung, mit der er stets einen guten Kontakt pflegt und von ihnen gerne lernt. Mit seiner „Dagmar Aaen“, ein ehemaliger Haikutter von 1931, ist er seit 1988 auf Expedition im eisigen Norden. Sein Interesse für die Arktis begann 1977. Geplant wurden die ersten Reisen alle noch ohne Internet, nur mit einem einfachen Weltatlas. Am eisigen Ende der Welt machte er seine ersten Erfahrungen. 1989 erreichte er im gleichen Jahr zu Fuß den Nord- und Südpol. Er umrundete mit seinem Schiff sogar den Nordpol, passierte die die Nord-Ost- und die Nord-West-Passage. Die Arktis ist seine Lebensaufgabe, egal ob zu Fuß, mit dem Hundeschlitten oder dem Schiff. Sie ist eisig, lebensfeindlich und schroff. An die Kälte bis zu -56°C hat er sich gut gewöhnt. Stürme kennt er, genauso wie unzählige Eisberge. Teilweise hat er im hohen Norden mit seiner wechselnden Crew überwintert. Arved Fuchs berichtete von Grönland, Island, Spitzbergen, der Bäreninsel, den Lofoten und anderen wunderschönen Landschaften. Dabei ist er zu einem Chronisten dieser Region geworden. Viele Passagen, die heute im Sommer eisfrei sind, waren vor gut 25 Jahren noch nicht befahrbar. Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Temperaturen sich in der Arktis drei- bis viermal so schnell erwärmen, als bei uns. 2050 kann der Nordpol sogar im Sommer eisfrei sein, so die Prognosen. Schon heute trauen sich nicht eistaugliche Kreuzfahrtschiffe hoch hinauf. Er beobachtet starke Veränderungen. Andere Fischarten landen nun auf dem Tellern der indigenen Bevölkerung. Sie passen sich an. Wärmere Temperaturen locken aber auch neue Insekten an, die das an der Luft getrocknete Fleisch durch ihre Eier verderben. Eisbären drohen zu verhungern, wenn sie den Anschluss an die immer schnelleren Eisbewegungen verpassen. Auf den Eisschollen finden sie ihre Beute, wenn sie sich nicht mit gefährlichen Walrössern anlegen. Auch der auftauende Permafrost macht der nordischen Bevölkerung zu schaffen. Der Boden wird weich und das Meer nagt am Land, an ihren Siedlungen. Zudem sind die Meere überfischt. Selbst eine Flaute oder schönes Wetter, ungewöhnlich in dieser Region, sind ernste Zeichen des Klimawandels. Mit seiner Stiftung „Ocean Change“ bietet er Workshops für junge Menschen an, setzt Bojen aus und unterstützt Wissenschaftler bei der Sammlung der Klimadaten. Der alte Haifischkutter hat High-Tech-Messgeräte an Bord. Hier wird interdisziplinäre Forschung betrieben. Arved Fuchs berichtete auch vom Leben an Bord. Jeder hat eine winzige Schlafkajüte. Süßwasser muss sparsam verbraucht werden und geduscht wird an Deck, mit kaltem Meerwasser. Angepackt wird zusammen. Das Schiff wird gehegt und gepflegt. So hat es in all den Jahren viel erlebt, war auch eingeschlossen im Eis. Man lebt spartanisch, hat nur das Nötigste dabei. Ein Highlight ist stets das gemeinsame Essen, frischer Fisch in verschiedenen Zubereitungen inklusive. Gerne hat man einen Koch mit an Bord. Man muss kein Segler sein, um mitzufahren, auch wenn es an Bord oft mächtig schwankt. Dafür kann man dann springende Pottwale, wunderschöne Eisberge, Eisbären, tolle Sonnenuntergänge, echte Stille, Wölfe, schroffe Eislandschaften erleben oder indigene Menschen treffen, die oft sehr einfach mit der Natur leben. Weniger kann auch mehr sein. Datum: 30. September 2025 www.gasometer.de |
Vortrag 'Die Arktis – Eine Welt im Wandel' von Arved Fuchs im Gasometer Oberhausen, Foto: Jehle![]() nächstes Foto |
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