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Museumsfest im Deutschen Bergbau-Museum Bochum zur Wiedereröffnung des Doppelbocks
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum hat ein frisch saniertes Wahrzeichen zu bieten. Der Doppelbock ist nicht nur bautechnisch für die nächsten 25 Jahre vorbereitet, er strahlt nun auch in verschiedenen Lichtdesigns. Beim gut organisierten Museumsfest konnte man sich überzeugen.

Im Jahre 1943 fand das Fördergerüst in Dortmund-Marten seine erste auf die Idee Heimat. Erbauer war der bekannte Architekt Fritz Schupp. Als es südlich der Emscher keine bergmännischen Leuchttürme mehr gab, da kam man Anfang der 1970er Jahre auf die Idee, das Fördergerüst aus Dortmund nach Bochum zu holen. Natürlich gab es Bedenken hier und da. Die Initiatoren setzten sich durch. Seit 1973 ziert es nicht nur das Deutsche Bergbau-Museum, sondern auch als markantes Wahrzeichen die gesamte Stadt.

Die Geschichte und Sanierung des 71 m hohen Fördergerüstes ist sehr schön in der interessanten Sonderausstellung „Doppelbock auf Museum“ zu erleben. Dort wird anschaulich dokumentiert, wie der Ab- und Aufbau 1973 lief. Einst war sogar ein Café auf der heutigen Besucherplattform geplant. Es wurde nie umgesetzt. Für die Sanierung wurde 2024 aufwändig ein Farbton gesucht. Man einigte sich auf „RAL 6027“, ein Lichtgrün als die oberste von drei neuen Farbschichten. Von Januar bis Dezember 2024 kam die alte Farbe runter, Rost wurde entfernt, Teile erneuert, 493 Nieten durch neue Schrauben ersetzt und alles schließlich wieder gestrichen, insgesamt 76.300 Einzelbauteile. Rund 4,5 Mio. Euro hat alles in allem gekostet, ein Schnäppchen, wenn man andere Bauprojekte betrachtet. Nun lässt sich die Plattform wieder per Aufzug erreichen. Fotos von oben sind allerdings etwas schwierig, da man leider ein feines Netz rund um die 60 m hohe Besucherplattform gespannt hat.

Die neue Lichtinstallation ist denkmalgerecht montiert, wird energieeffizient mit LED betrieben und kann mit einem Tablet gesteuert werden, so dass unterschiedliche Illuminationen den Turm inszenieren, von Rot, Violett, Grün und Blau, bis hin zu einem Feuerwerkeffekt und einem dem Gruß „Glück auf“. Bei der Eröffnung zwar das gesamte Leistungsspektrum zu erleben. Bei Anlässen wie der „Extraschicht“ können die Möglichkeiten voll ausgespielt werden kann. Für den Alltag gibt es eine zurückhaltende Variante. Die Licht-Inszenierung kann auch auf Bochumer Ereignisse reagieren, wenn etwa der VfL ein Heimspiel hat. Das Museum ist Teil der Stadtgesellschaft.

Neben der Dauerausstellung konnte man ebenfalls einen Blick in das Besucherbergwerk wagen. Wenige Meter unter der Erde existiert der Bergbau noch, zumindest museal. Ehemalige Bergleute standen gerne für alle Fragen zum Bergbau zur Verfügung. Einst war die Importkohle mit 90,- pro Tonne günstiger als die heimische (160,- Euro/Tonne). Als das letzte Bergwerk in Bottrop 2018 den Betrieb einstellte, da schoss der Preis für Importkohle auf heute 500,- Euro pro Tonne. In Südamerika und anderswo ist man schlau, denn ganz ohne Kohle geht es hier auch in Zukunft nicht. Selbst manch ehemaliger Kumpel hat noch heute seinen Bergmannsofen zuhause, ist auf Kohle angewiesen. Entgehen lassen sollte man sich weder die simulierte Fahrt im den Schacht untertage, noch die Klanginstallation „Ewigkeitsgeräusche“ im Foyer über dem Kohleblock.

Wer wollte, der konnte spannenden Gesprächen zur Zukunft der Industriekultur oder der Museumspräsentation lauschen. Experten aus der Region und bundesweit waren angereist. Der Dank gilt allen Beteiligten im Haus, die dieses Museumsfest möglich gemacht haben.

Datum: 22. Februar 2025

www.bergbaumuseum.de

Museumsfest im Deutschen Bergbau-Museum Bochum zur Wiedereröffnung des Doppelbocks, Foto: Jehle

Museumsfest im Deutschen Bergbau-Museum Bochum zur Wiedereröffnung des Doppelbocks

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