Das K20 in Düsseldorf präsentiert die beeindruckende Ausstellung „Chagall“. Rund 120 Arbeiten aus über 70 Jahren, vorwiegend aus seiner frühen Schaffenszeit, sind zu erleben. Marc Chagall&xnbsp;(1887–1985) fasziniert die Kunstinteressierten früher wie heute, dabei hat dieser Mensch viele Tiefschläge einstecken müssen. Geboren wurde er in Witebsk, im heutigen Weißrussland. Seine Heimat beschäftigte ihn künstlerisch immer wieder, obwohl er öfter seinen Wohn- und Arbeitsort wechseln musste. Als Jude kannte er Verfolgung und die Weltkriege zwangen ihn zur Migration. Er ging nach Paris, nach Berlin, in die USA und starb mit 97 Jahren in Frankreich, ein insgesamt bewegtes Leben in getriebener Heimatlosigkeit. Neben sehr farbigen und eher surreal anmutenden Darstellungen hatte er auch eine dunkle Seite. Er malte einen Zirkus auf schwarzem Hintergrund, einen entflammten Krieg, gekreuzigte Menschen in einer Winterlandschaft oder einen gestürzten Engel. Ansonsten widmete er sich später gerne harmonischen Traumwelten in Blau oder Rot. Hühner und Hähne, Brautpaare oder Blumen tauchen häufig auf. Die Sehnsucht nach einer besseren Welt verfolgte ihn. Biblische Andeutungen und russische Folklore sind zu finden. Seine frühen Werke hingegen sind dörflich geprägt. Man sieht eine Wohnstube, sein Atelier, gesellschaftliche Gebräuche, ein Selbstbildnis oder erste Zirkusmotive, die ihn stets begleitet haben. Fast meint man nicht, dass diese Arbeiten von ihm stammen, dem Wunderkind der Moderne. Gerne sind es Geschichten, die er mit seinen Bildern erzählt. Die Ausstellung ist farblich schön gestaltet, nach Lebensabschnitten aufgebaut. Schauspieler Aaron Altaras hat den Audio-Guide eingesprochen, der an der Kasse kostenfrei erhältlich ist. Ein eigener Kopfhörer ist ratsam. Ein umfangreicher Katalog zur Ausstellung ist bei Prestel erschienen und im Museum erhältlich. Laufzeit: 15. März bis 10. August 2025 www.kunstsammlung.de

Ausstellung 'Chagall' im K20 in Düsseldorf, Foto: Jehle nächstes Foto