Mit einem feinen Konzert begeisterte der aus China stammende Pianist Haiou Zhang sein Publikum in der Mercatorhalle in Duisburg mit seinem Abend „Piano-Extra 1 - Zeitreise“. Er kam nach Deutschland, um hier zu studieren, im Land der großen Komponisten. Mittlerweile tritt er weltweit mit seinem virtuosen Klavierspiel auf. Dabei schwört er ausschließlich auf Flügeln der Firma Bechstein, weil nur die seine Klangfarben und Nuancen bestens umsetzen. Dieser Abend stand ganz im Zeichen der Verbindungslinien zwischen bekannten und auch weniger bekannten Komponisten. Wer hat sich was von wem abgeschaut? Den Anfang machte die „Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903“ von Johann Sebastian Bach. Den Komponisten hörte man klar heraus. Auch bei Wolfgang Amadeus Mozart mit der „Klaviersonate Nr. 12 F-Dur KV 332“ war eindeutig als die Handschrift des Komponisten zu vernehmen. Ludwig van Beethoven wollte Mozart eigentlich in Salzburg besuchen, um von ihm zu lernen. Mozart verstarb kurz vorher. Seine „Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53 Waldstein“ kam schnell und emotional, aber auch ganz fein und leise daher. Nach der Pause erweiterte sich mit Alexander Skrjabin (Feuillet d'album op. 45 Nr. 1), Wang Jianzhong (Liuyang River), Claude Debussy (Voiles / Bruyéres Études pour les arpèges composés) und Franz Liszt (Ungarische Rhapsodie Nr. 2) der geografische Radius. Skrjabins Werk spielte Zhang lediglich mit der linken Hand, eine sehr ungewöhnliche Spielweise. Eine gewisse chinesische Note konnte das Werk von Wang Jianzhong nicht verbergen, Kopfkino, wie eine tanzender Drache auf weichen Wellen. Claude Debussys Töne klangen wie ein entspannter Spaziergang durch Paris. Mit Franz Liszt präsentierte Zhang sicher einen Höhepunkt des Abends gepaart mit seiner ganzen Virtuosität. Datum: 3. November 2024 duisburger-philharmoniker.de |
Haiou Zhang, Foto: Reto Klar, Sören Lukas Schirmer nächstes Foto |