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Ein fantastisches Konzert spielte die schwedische Folk-Musikerin Sophie Zelmani im Ebertbad in Oberhausen. 30 Jahre Bühnenerfahrung und ihr neues Album „Lake Geneva“ hatte sie im Gepäck. Sie befindet sich gerade auf Deutschland-Tour. Drei Jahrzehnte hält nicht jeder Musiker mit seiner Band durch. Grob einordnen lassen sich ihre Töne zwischen Leonard Cohen und Bob Dylan. Sophie Zelmani kopiert jedoch nicht, sondern hat ihren eigenen Sound und Stil. Es ist ein klasse Zusammenspiel mit ihren drei Musikern. Man versteht sich blind. Geschichten werden in relativ kurzen Songs schön verpackt. Jeder Ton ist ein Genuss. Gitarrist und Produzent Lars Halapi arrangiert ihre Songs perfekt für die Bühne. Auch solo kann er an den Saiten sehr überzeugen. Bei Sophie Zelmani klingt es still, sensibel melancholisch und komplett unaufgeregt. Dabei spürt man ihr Lampenfieber. Das grelle Bühnenlicht ist nicht ihr bevorzugter Aufenthaltsort, performen ein Fremdwort. Sie konzentriert sich auf die Musik. Einmal wählt sie sogar einen Stuhl im Dunkeln, also raus aus dem Rampenlicht, um mit dem Handy schöne Momente einfangen und ihren Musikern gerne den Raum zum Glänzen zu überlassen. Über die Hälfte des Konzerts nutzt sie einen Hocker zum Singen. Sophie Zelmani ist eine ehrliche, bescheidene und bodenständige Musikerin. Sie möchte gar kein Star sein, eher ein ganz feiner Mensch, der auf der Bühne Rotwein, Wasser und eine Kerze neben sich hat. Sie mag es kuschelig und gemütlich. Einmal bedauert sie, dass sie nicht die Stimme von Dolly Parton oder Bob Dylan hat. Dafür besteht kein Grund. Sie kann selbst stimmlich glänzen, oft leicht gebrochen in der Stimme und doch stark. Dafür spielt sie nicht so gerne Gitarre, nur wenn es sein muss. Unter den Songs waren einige alte von den 13. Alben zuvor. „My daughter“ widmete sie einst ihrer heute 26jährigen Tochter, auf die sie sehr stolz ist. Als sie das Publikum auffordert sich einen Song zu wünschen, fällt ihr erst der Text nicht ein und im zweiten Versuch hilft das Smartphone mit Internet, sehr sympathisch. Das Ebertbad mit seiner privat-heimeligen Atmosphäre mag sie sowieso, besonders wenn es so gut besucht ist, wie an diesem Abend. Der Lichtdesigner hatte sich auch viel Mühe gegeben, den Raum so atmosphärisch wie möglich zu gestalten. Immer wieder richtete sie ein großes Danke an ihr Publikum. Sie fühlte sich wohl. Songs wie „Dreamer“, „Got to go“, „Going home“, „Oh dear“, „If I could“, „I can't change“ oder „The lord“ gehörten zu den vergangenen Alben. „Lake Geneva“ ist ihr 14. und neustes Album, 2025 erschienen. Den Albumtitel hat sie ihrer Nachbarin gewidmet. Diese hat zwei nahe Angehörige verloren. Eine Skulptur am Genfer See stand Pate für den Titelsong. „Lake Geneva“, „Let me dream“, „The human heart“, „Back to the sea“ waren u. a. vom neuen Album zu hören. Per Handschlag verabschiedete sie sich in den ersten beiden Reihen persönlich beim Publikum. „You've been wonderful.“ Mit dem Song „So long“ durfte sie endlich aus dem Scheinwerferlicht treten. Sophie Zelmani ist eine spannende Persönlichkeit, keine Show-Queen. Ihre sehr guten Texte und Töne faszinieren. Es war ein Abend zum Genießen mit ganz feinen Tönen und einer großen Persönlichkeit, die hier leider weniger bekannt, aber in Schweden ein Star ist. So klingt die perfekte Stimmung für unsere aktuelle Welt, in der sich viele Mitmenschen selbst stets gerne überhöhen, bzw. aggressiv und laut agieren. Datum: 1. Mai 2025 www.ebertbad.de sophie-zelmani.com |
Konzert von Sophie Zelmani im Ebertbad in Oberhausen, Foto: Jehle![]() nächstes Foto |
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