Das „HyTechLab4NRW“ am Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) in Duisburg wurde in den letzten Jahren modernisiert. Nun feierte man die Wiedereröffnung. Alles ist auf dem neusten Stand der Wissenschaft. Es geht um die Forschung rund um den Wasserstoff und Brennstoffzellen. 10 Mio. Euro haben die Wissenschaftler in den Neubau gesteckt. 5,4 Mio. Euro davon kamen vom Land NRW. Hinzu kamen Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das war nach gut 20 Jahren auch nötig, weil die Technik dermaßen schnell voran schreitet. Die Deckenhöhe wurde auf 4 m angehoben, Abluftsysteme verbessert, ein Kühlwasserkreislauf installiert, die elektrischen Anschlüsse erweitert und normierte Sicherheitsstandarts eingeführt. Nicht zaudern, sondern handeln, lautet das Motto bei dieser Schlüsseltechnologie der Zukunft. Im Beisein von Staatssekretärin Silke Krebs vom NRW-Wirtschaftsministerium wurden viele der Neuerungen vorgestellt. Ganz fertig ist man noch nicht. Etwa 160 Mitarbeiter zählt das Institut aktuell, darunter auch junge Doktoranten. Man schätzt die neuen Forschungsbedingungen sehr. Im gegenseitigen Zusammenspiel mit der freien Wirtschaft ist der neuste Stand der Technik absolut erforderlich. Nun können zukünftig Brennstoffzellen, Anlagenkomponenten und sogar systemnahe Anlagen in größeren Leistungsbereichen, zum Beispiel für Mobilitäts- oder Energieversorgungsanwendungen, entwickelt und getestet werden. Es werden neue Werkstoffe für innovative Energiewandler entwickelt und analysiert, zum Beispiel edelmetallfreie Katalysatoren für Elektrolyse und Brennstoffzellen. Auch andere funktionale Oberflächen wie Korrosionsschutzschichten und neue Materialien für Sensoren zur Qualitätssicherung von Wasserstoff werden hier untersucht. Wasserstoffderivate werden in Zukunft essenziell für den Transport und die Nutzung regenerativer Energie. Die Möglichkeiten des ZBT zur Entwicklung und Erprobung von Ammoniak-Technologien wurden im Rahmen des Laborumbaus signifikant erweitert. Die Infrastruktur inklusive Medienversorgung im Hauptlabor des ZBT wurde umfänglich modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Hier können zukünftig Brennstoffzellen, Anlagenkomponenten und sogar systemnahe Anlagen in größeren Leistungsbereichen, zum Beispiel für Mobilitäts- oder Energieversorgungsanwendungen, entwickelt und getestet werden. Einige, neue Teststationen stehen zur Verfügung. Man sie nicht als Modul teuer eingekauft, sonder verhältnismäßig günstig selbst zusammen geschraubt. So kennt man jedes Bauteil, kann auch flexibel auf neue Aufträge umbauen und reagieren. NRW mit seiner hohen Industriedichte und seinen wichtigen Unternehmen wird in Zukunft große Mengen an Wasserstoff benötigen, darunter die Stahlindustrie und die Chemiebranche. In der Logistik sollen LKW-Transporte auf Brennstoffzellen umgerüstet werden. Man macht sich Gedanken um die Luftfahrt. Dazu bedarf es grünen Strom, der noch lange nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Windräder sind an Land nicht sonderlich beliebt. Man plant lieber Offshore-Windparks, die allerdings lange Überlandleitungen benötigen. Auch der produzierte Wasserstoff braucht Pipelines, ehemalige Erdgasleitungen. Speichern lässt sich Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen, die heute bereits Erdgas enthalten. Es gibt viele Ideen und Pläne. Wann jedoch eine funktionierende Wasserstoff-Infrastruktur vorhanden sein wird, das kann in Duisburg keiner der WissenschaftlerInnen vorhersehen. Alle Aspekte müssen parallel angegangen werden. Bisher sind es Modellprojekte, die man man im Austausch mit der Wirtschaft entwickelt. Das große Ganze ist noch nebulöses Gesamtwerk. Entscheidend für den Fortschritt werden die Rohstoffpreise und der Wille der politischen Verantwortlichen sein, die die Ausrichtung vorgeben. Deutschlands angestrebte Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen wirkt auch in den Augen der Wissenschaftler aktuell viel zu optimistisch. Es fehlen u. a. Fachkräfte, erforderliche Genehmigungen und finanzielle Investitionen. Für den Moment gibt noch mehr Fragezeichen als klare Lösungen. In Duisburg bemüht man sich jedenfalls um die kleinen Schritte, besser als nichts. Datum: 26. September 2024 www.zbt.de |
'HyTechLab4NRW' am Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) in Duisburg, Wasserstoff-Fahrzeug, Foto: Jehle nächstes Foto |