Das Aalto Theater hat eine Neuinszenierung der Oper „Die Zauberflöte“ auf die Bühne gebracht, die zu denken gibt. Regie führte Magdalena Fuchsberger. Zum Auftakt der Spielzeit gibt es einen bekannten Stoff zu sehen, der einen aber zutiefst irritiert. „Die Zauberflöte“ wurde entstaubt und doch so verfremdet, dass nur die Figuren als Hülle von ihr blieben. Alles spielt in Aesculab, einer Art Sekte, die eine bessere Welt erschaffen möchte. Mit einfachen Lösungen möchte man unsere Freiheit, unser Leben und die Liebe steuern, perfekte Paare finden. Diese in sich geschlossene Welt ist kühl und garniert mit Pastelltönen. Alles wirkt künstlich. Ihre Symbolik ist oft nicht klar verständlich, was auch für die riesige LED-Wall im Hintergrund gilt. Animierte Waben, ein startender Adler, ein schwebender Roboter, goldener Regen oder Herbstlaub wirken wie völlig überanimierte Eyecatcher, die zudem vom Geschehen ablenken. Ansonsten ist es eine Mischung aus Märchen, Comic und Singspiel im Stil der aufgepeppten 1950er. Warum tragen manche merkwürdige Kopfmasken? Wer ist eigentlich wer? Warum verlegt man nach der Pause das Geschehen in ein beengtes Wohnzimmer, wo man doch die große Bühne hat? So werden an sich große Gesangspartien peinlich erdrückt, Slapstick zwischen Couch und Sessel inklusive. Final wirkt das Schlussbild, dass das Ergebnis von Aesculab widerspiegeln soll, völlig einfallslos und langweilig. So macht man sich dann auf den Weg nachhause. Es gibt auch durchaus positive Aspekte. Musikalisch sind die Essener Philharmoniker ein echter Genuss. Beim Gesang ist Luft nach oben. Die Frauenstimmen klingen besser als männliche Stimmen. Es ist insgesamt eine unwürdige Inszenierung für Mozarts Stoff und das sonst so ehrwürdige Aalto Theater, ein sehr schwacher Auftakt für diese Spielzeit. Datum: 20. September 2024 www.theater-essen.de |
Oper 'Die Zauberflöte' im Aalto Theater Essen, Foto: Björn Hickmann nächstes Foto |