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Nach dem guten Auftakt war auch der zweite Tag der „Traumzeit“ im Landschaftspark Duisburg-Nord absolut sehenswert. 13 Acts sorgten für beste Stimmung auf drei Bühnen. Alles war friedlich und sehr gut organisiert. Insgesamt 9.000 BesucherInnen wurden gezählt. Es lohnte sich früh da zu sein. Den Auftakt machen meist die Talente aus der Region, die hier wichtige Bühnenerfahrung sammeln können. Die Band „Blush Always“ ist so eine. Ihre junge Frontfrau ist in Duisburg aufgewachsen. Ist sie zu Gast in der Heimat, besucht sie regelmäßig den Landschaftspark, ihr Lieblingsort in der Stadt. Für sie ging ein kleiner Traum in Erfüllung, hier auftreten zu dürfen. Ihre Musik ist eher rockig geprägt. Das neue Album und die Tour starten im Herbst. Mit „Dote“ war eine ebenfalls noch junge Band aus Essen in der Gießhalle zu Gast. Sie haben sich die 80er zum Vorbild genommen und den Sound weiterentwickeln. Der Frontmann mit seiner E-Gitarre und der vielleicht noch etwas dominantere Drummer bilden den Kopf der vierköpfigen Band. Der richtig starke Drummer glänzt nicht nur an den Stöcken, sondern auch stimmlich. Manchmal ähnelt er sogar Robert Smith von The Cure, während der Gitarrist leichtfüßig über die Bühne tänzelt. Nicht selten sangen sie zweistimmig. Passt! Diese gute Live-Band harmoniert wunderbar. Das Debütalbum ist ganz frisch draußen. Eine weitere Band aus Essen war „Blumengarten“. Sammy und Ryan hatten einen guten Draht zum eher jungen Publikum, lieferten ganz unkonventionell längere Schnipsel ihrer Songs. Die Stimmung war da. „Mbyrd“ kamen aus Hamburg zum ersten Mal nach Duisburg und waren von der Location sehr angetan. Bei ihnen kommt ein gewisser rockiger Westcoast-Sound durch, ungewöhnlich für kühle Nordlichter, aber gut. Sehr hörenswert. Vor wenigen Tagen erschien ihr erstes Album. Mit „Temmi“ kam Leben richtig Stimmung in die Bude. Aus Tübingen stammend, leben sie nun in Hamburg, raus aus der viel zu engen Provinz. Eigentlich hatte man nur sieben Songs fertig, dann kam die völlig überraschend die Einladung zur „Traumzeit“. Ihr Punk-Rock mit elektronischen Einflüssen sprang schnell über. Man fühlte sich etwas an Rio Reiser erinnert, nur moderner. Man sinnierte über ständig negative Nachrichten, das Gegängeltsein im Leben oder das Leben als Überleben. Die Realität von unten ist ihr Motto. Ihr Frontmann, ein echter Typ, bringt diese Themen authentisch, energetisch und richtig gut rüber. Der Sound stimmt, auch ihre fetten Beats. Was für ein frischer, cooler Auftritt. Mit Edwin Rosen meldete man in der Gießhalle mal ein wieder volles Haus. Die Fans strömten nur so und auch der Künstler war von dieser Bühne sehr angetan. Es war angerichtet. Das Konzert erfüllte alle Erwartungen. Ihm genügen ein Synthesizer und eine E-Gitarre sowie seine Stimme. Ausstrahlung hat er eh. Textsicher sangen die Fans seine Hits mit. Wie bodenständig er ist, das bewies er im Anschluss neben der Gießhalle. Seine Fans bekamen bei einem improvisierten Meet & Greet ganz geduldig Autogramme und gemeinsame Fotos. Ein starker Auftritt auf und neben der Bühne. Ihre Verstärker ordentlich aufgedreht hatten „Interpol“, eine Indie-Rock-Band mit Punk-Elementen. Ihre Heimat ist New York. Sie hatten offensichtlich zahlreiche Fans mitgebracht, denn auch der große Cowperplatz war voll, trotz dröhnenden Ohren. „Kytes“ brachten auf der Hochofen-Bühne die Beine in Bewegung. Flotte Töne, etwas Funky, waren zu vernehmen. Hier knubbelten sich die jungen Fans. Der Beinahe-Abschluss fand auf der Bühne der Gießhalle statt, die, egal wer spielt, immer sehr atmosphärisch wirkt. „Atoem“ aus Frankreich hatten schon beim Soundcheck die akustische Neugier geweckt. Ihr Projekt vereint Techno, diverse Klänge und jede Menge sehr guten Rhythmus. Mit ihren elektronischen Soundmaschinen und Live-Gesang zaubern die zwei Jungs eine Welt fern der unseren auf die Bühne, ein ganz besonderes Kunstprojekt für Augen und Ohren. Das lässt keinen kalt. Entweder schaut man fasziniert zu oder gerät in eine tänzerische Ekstase, bis man irgendwo schwebt. Begleitet werden die Wow-Klänge von spannenden Licht-Elementen und Lasern. Was für ein klasse Auftritt. Leider jedoch wurde der etwas getrübt. Ein junger, naiver Videofilmer und eine ebensolche Fotografin sprangen ständig, als wären sie die Stars persönlich, auf der Bühne herum und störten sehr nervig die Konzentration des Publikums auf die ansonsten sagenhafte Performance von „Atoem“. Kein Verantwortlicher griff ein. Schade. Ganz zum Schluss gab es eine Premiere bei der „Traumzeit“. In der Gießhalle trat das Ballett am Rhein aus Düsseldorf und Duisburg mit der Choerografie "Salt Womb" auf. Man passte sich musikalisch den Vorgängern an, Techno-Sound. Die TänzerInnen begeisterten von der ersten Sekunde an das wahrscheinlich nicht immer Theater affine Publikum. Wie eine Armee aus Robotern bewegten sie sich absolut synchron zu den stampfenden Klängen, inklusive perfekter Körperspannung und Mimik. Ein ganz großes Erlebnis, ohne jegliche Störer auf der Bühne. Der Schweiß floss bei den TänzerInnen und die Gießhalle war tief beeindruckt. Gegen zwei Uhr nachts war dann Schluss. Es war war insgesamt ein sehr gut organisiertes Festival für alle Generationen, die gute Musik mögen, egal ob laut oder ganz fein und leise. Zahlreiche Kinder wurden von ihren Eltern in die Festivalkultur eingeführt, die nachwachsende Generation. Das Wetter war perfekt, nicht zu heiß und trocken. Sehr beliebt war eine Sponsoreninsel mit Liegestühlen, einer Tischtennisplatte, einer kleinen Musikbühne in einem Tiny-House und, ganz wichtig, zwei beliebten Trinkwasserspendern. Viel zu meckern gab es nicht. Die Stimmung war friedlich und entspannt. Es wurde gefeiert. Datum: 17. Juni 2023 Infos und Fotos zum Freitag www.traumzeit-festival.de |
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