![]() |
![]() |
![]() |
||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
Unter dem Titel „Bruce, der Tod und wir” gastierten Musiker und Autor Thees Uhlmann, Benedict Wells & dem Danke für die Angst – Trio zu einem Lesungskonzert in der mit 800 Zuschauern fast ausverkauften Christuskirche in Bochum. Thees Uhlmann hat einst den bekannten und wunderbaren Roman „ Sophia, der Tod und ich“ verfasst, worin unser Umgang mit dem Thema Tod angemahnt wird. Er kennt sich auch mit dem Wanderwegen der Lachse aus. Benedict Wells ist ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, der in Zürich lebt und bereits einige Erfolgsromane verfasst hat. Ende der 90erJahre war es sogar Fan des VfL Bochum, weil Daruis Wosz dort spielte. Bochum ist für ihn nicht irgendeine Stadt. Sein letzter Roman heißt „Hard Land“. Beide zusammen widmeten sich an diesem Abend inhaltlich den USA, Bruce Springsteen, dem Tod und eigenen Erlebnissen, die beide gekonnt in Worte fassen können. Auf dem Mund gefallen sind sie ganz bestimmt nicht. Es war der zweite Tourtermin von nur dreien. In Zürich wärmte man sich auf, die Christuskirche in Bochum war ein Herzenswunsch von Thees und die am nächsten Tag folgende Elbphilharmonie haben sie komplett ausverkauft, worauf Thees stolz wie Oskar hinwies. So reist man standesgemäß per Nightliner durch die Republik. Benedict Wells begann mit Zeilen aus seinem Roman „Vom Ende der Einsamkeit“. Drei französische Geschwister verlieren plötzlich ihre Eltern. Was ändert sich und was bleibt gleicht? Auch Benedict Wells verbrachte viele Jahre in Internaten, wie auch einer der Hauptfiguren. Als sogenanntes Heimkind wird man schnell zum Außenseiter. Eines Tages trifft dieser Junge auf die kupferrote Alwa. In „Hard Land“ geht es um eine Gruppe von jungen Leuten in einer Kleinstadt in Missouri. Sie jobben in einem Kino. Thees fasste seinen Familienurlaub 1986 mit Vater und Mutter bei Tante Trude in Philadelphia sehr amüsant zusammen. Hier waren die Kühlschränke größer und es gab echte Cola Cola, sowie dick belegte Sandwiches. Man fuhr einen Chevrolet mit Zentralverriegelung. Am Strand rutschte dann auch noch das Bikinioberteil seiner 18jährigen und somit vier Jahre älteren Cousine für einen Moment etwas tiefer. Für den jungen Thees war es die perfekte Welle an der Atlantikküste. Er berichtete von seiner Jugend. Einst war er Mitglied einer Gang namens „Kings of Violence“. Mehr als harmlose Phantasien hatte man aber nicht zu bieten. Das Gitarrenspiel lernte er von seinem Pastor. Musikalisch steht er, neben Metal-Klängen auch auf Bruce Springsteen. Neulich durfte er sogar seine Biografie auf Deutsch als Hörbuch einlesen, inklusive aller italienischer und US-amerikanischer Zungenbrecher. Eine Mail an dessen Management ging allerdings mal mächtig schief. Da verstand man in den USA keinen Spaß. Als Hommage an sein Idol interpretierte er seinen Hit „Born to run“. Thees ist zwar ein sehr guter Musiker, aber Bruce kann es besser. Angekündigt war ein Lesungskonzert. Gut Dreiviertel der Zeit wurde gelesen, gequatscht und sich wohl auch verquatscht. So bleib lediglich Zeit für drei weitere Songs, nämlich „Die Toten auf dem Rücksitz“, „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“ und „Danke für die Angst“. Schade, man hätte gerne zumindest zwei Songs mehr gehört. Die anspruchsvollen und recht schnell gesungenen Texte waren aber sowieso schwierig zu verstehen, da die besondere Akustik der Christuskirche ein nicht zu verachtendes Echo zu bieten hat. Mit 30,- Euro Eintritt war diese gefühlte Lesung aber doch etwas zu hoch angesetzt. Datum: 12. September 2022 christuskirche-bochum.de |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||