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Tanz-Gala 'Deutscher Tanzpreis 2022' im Aalto Theater Essen
Der Dachverband Tanz Deutschland ehrte im Aalto Theater in Essen im Rahmen einer Gala die Preisträger des „Deutschen Tanzpreis 2022“.

Tanz ist ein verbindendes Element zwischen Menschen aller Länder und Sprachen. Die gesellschaftliche Bedeutung ist nicht zu unterschätzen. Das betonten alle offiziellen Redner, wie auch Moderator Michael Freundt, Geschäftsführer vom Dachverband Tanz Deutschland. Er war für die eigentlich vorgesehene Siham El-Maimouni kurzfristig eingesprungen, die erkrankt absagen musste. Ausgezeichnet wurden drei Preisträger und eine Ehrenpreisträgerin. Dotiert waren die Preise mit dreimal 10.000 Euro, bzw. 5.000 Euro.

Für ihr ehrenvolles Lebenswerk ausgezeichnet wurde Reinhild Hoffmann (geb. 1943). Sie studierte an der Folkwang Hochschule unter Kurt Jooss und tauchte später auch mal unter Steckel am Schauspielhaus Bochum auf. Seit 1995 ist sie als freischaffende Tänzerin, Choreografin und als Regisseurin für Oper und Musiktheater unterwegs. Sie ist Trägerin des Verdienstkreuzes 1. Klasse und Mitglied in der Akademie der Künste Berlin. Zahlreiche Tanzkreationen hat sie entworfen. Auf der Bühne stand sie auch. Während man auf einer Leinwand filmisch ihre wichtigsten Projekte zurückblickte, stellte sie ihr Lebenswerk anhand von symbolischen Gegenständen tänzerisch dar. Ihre Dankesrede war warm und herzlich, war der Höhepunkt des Abends.

Die Reihe der Preisträger beginnt mit Christoph Winkler, der eine eigene Kompanie leitet und internationales Ansehen genießt. Gerne greift er politische und gesellschaftliche Themen auf, die außergewöhnlich sind. Er hat eine Vorliebe für experimentelle Musik. Letzteres hat man am Ende auch live beobachten dürfen. Christoph Winkler brachte seine Uraufführung „Coming together“ in einem Ausschnitt mit nach Essen. Sich immer wiederholende Schleifen, die man grob als Weltmusik beschreiben könnte, wurden live auf der Bühne von einem Orchester gespielt. Während seine Kompanie tänzerisch überzeugte, hörte man den stetigen, englischsprachigen Kommentar eines weiteren Akteurs. Wer im Saal Englisch nicht als tägliche Arbeitssprache benötigt, der hatte damit seine Probleme. Die Meinungen im Saal gingen weit auseinander.

Marco Goecke wurde ebenso mit dem Deutschen Tanzpreis geehrt. Geboren wurde er 1972 in Wuppertal. Aktuell ist er Ballettdirektor in Hannover. Er kreierte bislang 85 Tanzkreationen, die in Europa und weltweit präsentiert werden. Von ihm waren zwei Arbeiten auf der Bühne zu erleben, „Tué“ und „Midnight Raga“, leider begleitet von sehr sparsamem Bühnenlicht.

Als dritter Preisträger wurde „Aktion Tanz“ ausgezeichnet. Dieser Bundesverband hat rund 160 Mitglieder, darunter Projekte, Hochschulen, Institutionen oder aktive Einzelpersonen. Man versteht sich als ein Netzwerk, das die Bedeutung des Tanzes in der Gesellschaft stärken möchte. Da man bei der Vielzahl der Projekte keines hervorheben wollte, entschied man sich für eine Filmpräsentation, eine tänzerische Arbeit, die auf Zitaten von Greta Thunberg basiert „We live in a strange world“.

Der Saal war dieses Jahr spärlich gefüllt. Während der erste Rang relativ gut besetzt war, blickte man hinunter ins Parkett, wo 30 bis 40% der Plätze leer blieben. Die Inflation und die recht hohe Preisgestaltung zeigten ihre Wirkung. Die Jahre zuvor war ein ausverkauftes Haus stets selbstverständlich.

Datum: 15. Oktober 2022

www.deutschertanzpreis.de