![]() |
![]() |
![]() |
||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
Die Ruhrtriennale 2023 hat mit „Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare eine sehr gelungene Eröffnung gefeiert, eine Koproduktion mit dem Burgtheater Wien. Regie führte die Intendantin persönlich, Barbara Frey. Ort des Geschehens ist die riesige und sehr atmosphärische Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord. Ganz im hinteren Teil befindet sich die Bühne mit der mobilen Drehbühne, davor die Tribüne. Schon der Schauplatz des Spektakels ist wirklich besonders. Der Stoff gibt jede Menge her, ist bei Theatermachern sehr beliebt. Tragik und Humor gehen einander her, in dieser Inszenierung ganz besonders intensiv. Aus Liebe wird Hass, aus der Androhung der Todes die Einsicht in menschliches Handeln. Zwischendurch spielt man Bäumchen-wechsel-dich und lässt sich verzaubern, denn Puck hat gerne seine Finger im Spiel. Dabei erzählt man die Handlung so, dass gewisse Feinheiten übergangen werden. Die Haupthandlungen stehen im Mittelpunkt. Das macht den Abend unterhaltsam, locker und flockig, aber auch mit dem nötigen Tiefgang versehen. Leben wir wach oder träumen wir gerade? Welche Bedeutung haben unsere Träume. Im Stück heißt es, dass der ein Esel ist, der seine Träume versucht zu deuten. Ist das tatsächlich so? Oft lässt sich in diesem Bühnenwald, bestehend aus vier Bäumen auf einer großen Rundbühne, nicht klar deuten, was Schlaf und was Wirklichkeit ist, denn die Geschichte ist eigentlich ein fortwährender Traum, so absurd sind oft die Handlungen. Das Sterben kann man so herrlich komisch inszenieren. Die vier Autowracks auf der Bühne hat man dazu sehr passend gewählt. Sie wirken, so fensterlos und hohl, wie Geister aus einer vergangenen oder heutigen Zeit. Ist der Mensch ein Esel? Hat er nichts aus der Geschichte gelernt? Auch das Tempo der Aufführung stimmt, nicht zu rasant, sondern immer mit einer gewissen Grundruhe und klar betonten Dialogen versehen. Da wäre noch die Rolle des Puck, der so wunderbar die Schlussworte spricht und die Besucher mit essentiellen Fragen des Lebens nach Hause schickt. Bei ihm sollten wir ernsthaft darüber nachdenken, ob nicht auch unser Leben eventuell durch eine unsichtbare Instanz bestimmt wird. Warum nehmen wir Tür A und nicht Tür B, um am Ende schließlich die einig offene Tür C zu wählen? Der Stoff ist mit so vielen spannenden Inhalten gespickt. Entsprechend gut und dankbar können sich die SchauspielerInnen hier auszeichnen. Es macht Spaß ihnen dabei zuzusehen, wie sie selbst Spaß dabei haben. Den am Schluss großen und ehrlichen Applaus saugen sie genüsslich auf, auch wenn man sich Mensch aus dem prachtvollen Wien plötzlich im Ruhrgebiet wiederfindet. Sie wissen ihr Publikum hier sehr zu schätzen. Markus Scheumann (Theseus, Titania), Sylvie Rohrer (Hippolyta, Oberon), Gunther Eckes (Egeus, Elfe, Squenz), Marie-Luise Stockinger (Lysander, Schnock), Langston Uibel (Demetrius, Schnauz), Lili Winderlich (Helena, Schlucker), Meike Droste (Hermia), Dorothee Hartinger (Puck), Sabine Haupt (Flaut, Elfe) und Oliver Nägele (Zettel) sind ein großartiges Schauspielensemble. Abschließend gilt auch ein Dank an Martin Zehetgruber für die schöne Bühne, an Rainer Küng für das klasse Licht und an Esther Geremus für die gelungenen Kostüme. Nach diesem klasse Abend in der Kraftzentrale lohnt auf jeden Fall noch der Gang durch den herrlich illuminierten Landschaftspark. Datum: 11. August 2023 www.ruhrtriennale.de |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||