![]() |
![]() |
![]() |
||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
![]() |
||||
„All das Schöne“ lautet der Titel eines außergewöhnlichen Monologs, der auf der Studiobühne des Theater Oberhausen zu sehen ist. Thema des Abends ist die Frage, wie wir in der Familie mit dem Thema Depression umgehen. Katrin Mädler, Regisseurin und zugleich Intendantin, hat mit der Wahl auf Anke Fonferek, eine gute Entscheidung getroffen. Für so ein Thema braucht man eine Schauspielerin im mittleren Alter, die eine gewisse Lebenserfahrung mitbringt. Genau das ist sie, denn die Geschichte entwickelt sich wiederkehrend zu einem Dialog mit dem Publikum, bei dem auch mal improvisiert werden muss. Es geht um die Frage, wie man als Kind damit umgeht, wenn die Mutter an Depressionen erkrankt ist und bereits einen Suizidversuch hinter sich hat. Als Kind leidet man darunter, fühlt sich häufig mitschuldig. Trotz der Krankheit hat man aber noch immer kein Monster als Mutter. Der innere Dämon taucht allerdings regelmäßig auf. Das Kind beginnt eine Liste mit irgendwann über 900.000 Wünschen für schöne Momente, kleine Erlebnisse und natürliche Bedürfnisse. Einfach nur ein Eis essen, am See spazieren gehen oder mit der Sonne um die Wette zu strahlen sind Situationen, die den Umgang mit der kranken Mutter einfacher erscheinen lassen. Sich verlieben oder heiraten gehören im Laufe des Lebens ebenfalls dazu. Liebe kann aber flüchtig sein. Immer wieder muss der Weg neu justiert werde. Auch der Umgang mit dem ebenfalls mitleidenden Vater ist nicht immer einfach. Was in jungen Jahren noch als Hoffnung daher kommt, ist später eine realistische Aufarbeitung der Geschehnisse, auf positive Art und Weise, nach vorne blickend. Mit dem nötigen Ernst widmet man sich dem Thema, lässt aber auch den positiven Blick und den Humor nicht aus. Das Gesicht der Krankheit bekommt ein nicht klischeehaftes Gesicht. Interessant ist der Fakt, dass Anke Fonferek es sehr gut versteht das Publikum mit einzubinden. Da sitzt in der ersten Reihe der erste Freund, den sie auch gleich heiratet. Wie geht ein improvisierter Heiratsantrag? Ein Vater des Bräutigams ist ebenso leicht gefunden. Dem muss spontan nur noch eine kurze Hochzeitsansprache einfallen. Man muss kein Schauspieler sein, um ein paar Worte zu finden. Wer einfach nur zusehen möchte, auch für den gibt es passende Plätze im Saal. Datum: 18. November 2022 theater-oberhausen.de |
![]() |
![]() |
![]() |
||||||