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'Night of the Proms' 2023 in der Arena Oberhausen
Die „Night of the Proms“ 2023 machte Station in der Arena Oberhausen. Als Stars standen Aura Dione, James Morrison, der Cellist Nathan Chan, Camouflage, Anastacia und Toto auf der Bühne, begleitet vom Antwerp Philharmonic Orchestra.

Pop und Rock treffen auf Klassik. So lautet seit je her grob das Konzept der „Night of the Proms“. Auch nach dem viel zu frühen Tod von John Miles bleibt man dabei. Musikalisch hält das alles seit 2016 die Brasilianerin Alexandra Arrieche zusammen. Nicht zu vergessen sind dabei der große Chor Fine Fleur, die Band Backbone sowie die Backing Vocals Rob, Julia und Michelle. Insgesamt ist dieser Abend ein Zusammenspiel aus vielen musikalischen Elementen, die sehr gut miteinander abgestimmt sind. Man interagiert mit den großen Stars, aber glänzt auch gerne alleine als Orchester, z.B. mit der „Leichten Kavallerie“ von Franz von Suppé, Walzerklängen von Johann Strauß, einem Auszug von Verdis „Il Trovatore“, einem CanCan, Harry-Potter-Klängen oder dem Song „Carol of the bells“. Markus Othmer moderierte stilvoll den Abend.

Den Anfang machte Nathan Chan. Das Cello ist sein ständiger Begleiter, seit er sechs ist. Ihm gelingt es durch Social Media, das Celle populär zu präsentieren. Auch in Oberhausen strich er nicht nur klassisch die Saiten, sondern fremdelte auch nicht mit dem Mikrofon, suchte den nahen Kontakt zum Publikum. Musikalisch glänzte er mit seinem klassischen sowie am E-Cello und spielte, wenn er nicht solo agiert, auch mit dem Orchester. Alles in allem wirkte er als Typ sehr sympathisch, präsentierte u. a. mit Anastacia „Cello“ von Udo Lindenberg und auch ein kleines und sofort bejubeltes Zwischenspiel von „Music“.

Aura Dione kommt aus Dänemark und wurde bekannt durch Songs wie „I will love you Monday“ oder „Geronimo“, die sie beide in Oberhausen präsentierte. Sie lässt sich in keine Schublade packen. Pop, Folk als auch Indie-Klänge prägen ihren Sound. Neben dem musikalischen Aspekt glänzt sie als Modeikone, die bewusst das ausgefallenen Textil wählt.

Der Brite James Morrison ist mit seiner warmen Stimme ein echter Frauentyp. Seine Stimmbänder können sich hören lassen. Mit „You give me something“ und „Broken strings“ hatte er zwei seiner Hits im Gepäck.

Auch die 80er waren mit bekannten Tönen vertreten. Camouflage schafften es erstmals an diesem Abend, das Publikum von den Stühlen zu holen. Ihr Synthie-Pop war vielen noch gut in den Ohren, typisch 80er eben. Natürlich präsentierten sie ihre großen Hits „Love is a shield“ und „The great commandment“ live in Oberhausen, ehe es in die Pause ging.

Zuletzt 2012 stand Anastacia bei der „Night of the Proms“ zuletzt auf der Bühne. Nach persönlich unruhigen Zeiten ist sie wieder da. Ihre große Persönlichkeit und ihre enorme Stimme rockten die Arena ohne Probleme. Ihre Hits sind absolut zeitlos bei Jung und Reif. Der Funke sprang sofort über. Mit „I'm outta love“ und „Left outside alone“ packte sie jeden in der Halle. Ihr schwarz-weiß gestreiftes Jackett war ein echter Hingucker.

Auf sie hatten sich vermutlich alle in der Halle gefreut. Toto, die Superstars aus den USA, waren vertreten durch Joseph Williams und Gitarrist Steve Lukather. Diese beiden Rock-Heroen waren das würdige Finale eines großen Abends. Welthits wie „Stop loving you“, „I'll be over you“, „Rosanna“, und „Africa“ waren live ein echtes Erlebnis. Man genoss jede Sekunde ihres Auftritts. Ganz zum Schluss ließen die Rock-Legenden, zusammen mit allen anderen Stars des Abends, ihren Mega-Hit „Hold the line“ durch die Halle röhren, außergewöhnliche Gitarrenriffs inklusive. Ein insgesamt großartiger Auftritt ohne jegliche Starallüren.

Ein Dank geht an das Team der Technik. Es ist nicht nicht einfach so viele Mikrofone zu einem stimmigen Sound zusammen zu fassen. Auch das Licht konnte auf ganzer Linie überzeugen. Alleine unter der Bühnendecke hingen locker Scheinwerfer im Wert von weit über einer Million Euro, alles kreativ und ganz fein abgestimmt.

Nur einer fehlte an diesem Abend, John Miles. 2021 verließ er uns. Ohne ihn war eine „Night of the Proms“ bisher nicht vorstellbar. Sein Hymne „Music“ fand aber doch noch einen Platz. Sie begleitete die BesucherInnen aus der Halle hinaus, eine sehr gute Idee. Eine Live-Orchesterversion wäre ebenfalls sicher willkommen gewesen.

Der VVK für die „Night of the Proms“ 2024 läuft bereits.

Datum: 3. Dezember 2023

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