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Bedeutende Gebäude und Landmarken dürfen ab dem 16. April in der Region wieder per LED erstrahlen. Die „Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung“ (EnSikuMaV) der Bundes-Ampel ist ausgelaufen. Nun hat der wenig durchdachte Spuk offiziell ein Ende. Die Region wird für Anwohner und Reisende wieder attraktiv und sichtbar. Wo wird was illuminiert? Die Redaktion hat sich mal umgehört. Es gibt erste Antworten aus den Städten. Zunächst ein Blick zurück. Bei Grönemeyer bekannter Heimathymne heißt es „… Du bist keine Schönheit. Vor Arbeit ganz grau, liebst dich ohne Schminke, ...“. Die Schminke kam mit der IBA Ende des letzten Jahrhunderts. Man putze sich raus und illuminierte zahlreiche Gebäude. Aus Grau wurde Farbe. Heimische und auswärtige Fotografen setzten das Ruhrgebiet attraktiv in Szene und die Touristen kamen plötzlich, um illuminierte Zechen oder ehemalige Industriestandorte zu erleben. Mit entscheidend dafür war auch die Lichtkunst mit Einbruch der Dämmerung. Die Nachtlichtfotos transportierten ein neues Image hinaus in die Republik. Schöne, atmosphärische Erlebnisse vor Ort und zugleich herrliche Fotomotive sind wieder zu erleben, gut für den Tourismus und die Wirtschaft in der Region. Nächtliche Bustouren zu verschiedenen Standorten können wieder veranstaltet werden. Nachtlichtführungen bekommen ihren Zauber zurück. Außerdem steigert sich das gefühlte Sicherheitsempfinden durch Licht. Funzelig beleuchtete Orte wirken weniger einladend und auch unsicher. Nicht zu vergessen ist, dass abendliche Vermietungen für z.B. Firmenevents auch ein gewisses Ambiente voraussetzen. Dabei sind Strom sparende LEDs technisch auf dem höchsten Level und keine Energiesünde. Schließlich vertreibt Licht auch Vandalismus, der vor Ort wenig erwünscht und teuer ist. So kann man dem Besuch aus Hamburg, Bayern oder Berlin wieder entspannt einige schöne Orte in der Dunkelheit präsentieren. Die vielen Hobbyfotografen sind eh schon ausgehungert. Kameras und Handys werden glühen und via Social Media positive Eindrücke in die Welt senden. Das Argument, evtl. nicht genügend Strom produzieren zu können, ist für ein industrielles Hochtechnologieland wie Deutschland, mit über 80 Mio. Bewohnern, grundsätzlich höchst peinlich. Solche Meldungen hört man sonst aus Mexiko, Indien, Pakistan oder diversen sog. Bananenrepubliken. Wo darf man sich denn nun hin begeben, um das Ruhrgebiet mit seinen schönen Nachtimpressionen zu erleben? In Duisburg werden das über 100 Jahre alte Rathaus und das außen neoklassizistische Stadttheater stilvoll illuminiert. Der Garten der Erinnerungen im Innenhafen sowie Tiger & Turtle sind schön länger wieder beleuchtet, auch um dem Vandalismus vorzubeugen. Der Landschaftspark, das touristische Aushängeschild der Stadt, darf natürlich nicht fehlen. Dort wird die LED-Lichtkunst von Jonathan Park von ca. 20.15 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht von freitags bis sonntags zu einem Bummel einladen. In Duisburg präsentiert man sich wieder von seiner wirklich besten Seite, prima! Auch in Herne kehrt man in den Normalmodus zurück und bietet zahlreiche Fotopoints wie die Akademie Mont-Cenis, der Boulevard Bahnhofstraße mit Lichtkunst, das Herner Rathaus, das Kulturzentrum, der Zentrale Omnibusbahnhof, der Busbahnhof Buschmannshof in Wanne, das Steag-Kraftwerk, das Chemiewerk Ineos Solvents, die Schleuse Herne-Ost oder der Gasometer Herne. Die mit vier Millionen Besuchern sehr beliebte Cranger Kirmes ist als Funzel-Veranstaltung sowieso nicht denkbar. In Dortmund hat man beschlossen, seinen Leuchtturm, das wunderbar kreative U, wieder zu illuminieren. Was der Kölner Dom (ebenfalls wieder illuminiert) für Köln ist, ist das U für Dortmund. Die große Bedeutung dieses Gebäudes für die Stadt hat man gut erkannt. Die Stadt Mülheim an der Ruhr weiß ebenfalls um ihre touristischen Leuchttürme. Schloss Broich, die Stadthalle und die Camera Obacura sind wichtige Anziehungspunkte. Man hat sich deshalb entschieden, die Außenfassaden zunächst für die Dauer der Hauptsaison bis Oktober wieder zu beleuchten. Die Inbetriebnahme kann allerdings technisch ein paar Tage dauern. Auch Oberhausen präsentiert sich wieder von seiner besten Seite. In einer Sitzung hat der Verwaltungsvorstand der Stadt Oberhausen entschieden, dass ab sofort die Büros wieder über 19 Grad geheizt und städtische Gebäude, u. a. der Gasometer, das Schloss Oberhausen, das Rathaus und das Theater, wieder wie vorher angestrahlt werden. Übrigens, auch im Hallenbad Oberhausen und im AQUApark Oberhausen werden die Wassertemperaturen ab sofort wieder auf das Vorkrisenniveau angehoben, im Schwimmer- und Sprungbecken auf 28°C und im Nichtschwimmer- und Eltern-Kind-Becken auf 32°C. Vorbildlich im Sinne der Bürger. Das Welterbe Zollverein in Essen, oftmals erster Anlaufpunkt für auswärtige Touristen, bleibt leider dunkel. Nur die notwendige Wegbeleuchtung ist angeschaltet. Leider sind noch nicht alle Leuchtelemente der Illumination auf sparsame Technologien umgestellt. Hinzu kommt, dass der Schacht 12 momentan saniert wird. Es kostet Zeit und viel Geld. Man hat eine Million Euro von der Bundesregierung erhalten und erarbeitet aktuell noch ein Lichtkonzept. Wann das Welterbe wieder standesgemäß sichtbar wird, das ist abzuwarten, hoffentlich zum Sommer oder Herbst. Bei Events, wie der „Extraschicht“, wird die bestehende Illumination allerdings angeschaltet sein. Was die Essener City betrifft, so gilt für die Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude, Kulturimmobilien und Denkmäler, mit Ausnahme von Sicherheits- und Notbeleuchtung, weiterhin eine Minimierung der Lichtintensität. Auch Lichtsignalanlagen sind mit Blick auf die Verkehrssicherungspflicht insbesondere nachts auf das mögliche Minimum reduziert. Für die Stadt Krefeld herrscht weiterhin eine ungewisse Lage auf dem Energiemarkt, gerade im Hinblick auf den kommenden Winter. Zudem werden die Zeiten, in denen Bauwerke nach Einbruch der Dämmerung angestrahlt werden, nun von Tag zu Tag kürzer. Man möchte den Verzicht auf Beleuchtung vorerst beizubehalten. Ausnahmen sind natürlich weiterhin vorgesehen. Der Krisenstab Energie der Stadt Recklinghausen hat sich dazu entschieden, auch nach Ablauf der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV) des Bundes öffentliche Gebäude und Denkmäler nicht zu beleuchten. Zum einen werden die Tage wieder deutlich länger, sodass die Beleuchtung erst sehr spät wahrnehmbar wäre. Andererseits verhält sich die Stadtverwaltung nicht anders als Privatpersonen und legt weiterhin Wert darauf, Energie einzusparen – auch, um angesichts der unverändert hohen Energiepreise so gut es geht Kosten einzudämmen. Weitere Stimmen aus den Städten werden an dieser Stelle ergänzt. Datum: 14. April 2023 letzte Aktualisierung: 19. April 2023 |
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