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Musical 'Flashdance' im Theater am Marientor in Duisburg
Einer der erfolgreichsten Filme der 80er war „Flashdance“. Im ausverkauften Theater am Marientor in Duisburg steht die Geschichte um Alex Owens als sehr flottes Musical auf der Bühne, als Teil einer umfangreichen Tournee. Schwungvoll wirbeln die Darsteller über die Bühne.

Der Sound stimmt. Wer erinnert sich nicht gerne an die 80er, die bunt, schrill und im Rückblick ein positives Lebensgefühl transportierten. Dazu kommt die Musik von Giorgio Moroder mit Hits wie „What a Feeling“, „Maniac“, „Gloria“, „I Love Rock & Roll“ und anderen. Hat man einfach im Ohr. Manche Filme und gewisse Hymnen leben irgendwie ewig.

Solche Stoffe landen gerne mal auf der Musicalbühne, der Ort für große Träume und Gefühle, die Prise, ohne die kaum ein Musical auskommt. So wird „Flashdance“ zur großen Bühne, optisch und musikalisch. Die Kostüme sind bunt, aber nicht übertrieben, sondern maßvoll. Die 80er erkennt man deutlich. Dabei ist die Bühne eine gelungene Mischung aus Fabrik, Club und Tanzakademie. Die Arbeiter passen hier genauso hin wie Harrys Bar oder das Pittsburgh Conservatory of Dance. Zwei Ebenen bieten viele Spielraum für die Choreografie. Farbige Neonröhren und Wellblech passen gut zusammen. Das sehr gute Licht unterstützt die Szenerie, die auch ernste Momente zu bieten hat.

Es geht in erster Linie um Träume, um aus dem angestammten Leben auszubrechen. Die Schufterei in der Fabrik bedeutet kaum Glück. Alex (Faye Bollheimer) nutzt ihre Chance ihren Schweißer-Job zu schmeißen und ihre Leidenschaft, den Tanz zu leben. Die schwierige Beziehung mit ihrem Chef Nick Hurley (Timo Stacey) öffnet ihr die Augen, ihre Unabhängigkeit weiter voranzutreiben. Schön dargestellt ist auch die Rolle von Gloria (Carina Leopold), die ebenso ihre Tanzleidenschaft lebt, aber weniger Glück hat. Gleiches gilt für Jimmy (Nils Klitsch), der reuig aus New York zurückkehrt. Nicht alle Träume werden wahr. Jede der Figuren kann davon ein Lied singen, wie im richtigen Leben.

Tänzerisch und stimmlich überzeugt das Musical auf ganzer Linie. Der Stoff wurde für das Musical arrangiert. Es rockt im Stil seiner Zeit, mit einer gewissen Prise typischer Musicalelemente wie z.B. der Romantik. Eine sehr gute Entscheidung war es, die Rolle der Alex nicht als optische Filmkopie darzustellen. Die Musical-Alex ist fuchsrot, sexy und eher etwas süß. Sie hat aber auch Krallen, die Nick zu spüren bekommt. Voller Energie, aber auch mit Selbstzweifeln, verfolgt sie ihren Traum von einer Tanzkarriere. Auch Nick schmeißt den sicheren Job im Familienuntermehmen, weil er seine Vorstellungen nicht verwirklichen kann, auch eine Form von Ausbrechen und der Suche nach Unabhängigkeit. Es ist kein pures „Feel Happy“-Musical, es stellt auch die realen Schattenseiten des Lebens dar, vielleicht auch ein Grund für den anhaltenden Erfolg dieses Stoffs und volle Theater. Eine Disney-Prinzessin hat hier keinen Platz.

Wer die finale Vortanzszene länger, sportlicher und explosiver im Kopf hat, dem sei gesagt, dass bei den Filmszenen damals arg getrickst wurde. Spezialdoubles übernahmen Sprung- oder Breakdance-Szenen, die Jennifer Beals als Tänzerin so nicht leisten konnte. Das Musical konzentriert sich hier auf die tänzerischen Elemente dieser sehr bekannten Szene, die als solche absolut zu erkennen ist.

Das Musical ist eine runde Sache, die Tanz, humorvolle Pointen, sehr gute DarstellerInnen und richtig gute Töne ausgezeichnet miteinander verbindet.

Datum: 24. Februar 2023

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