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Das Aalto Theater in Essen zeigt eine sehr unterhaltsame Inszenierung der Oper „Die Hochzeit des Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Regie führte Floris Visser. „Die Hochzeit des Figaro“ gilt als eines der besten Opernstoffe der Geschichte. Mozart hat sie in drei Wochen komponiert. Dabei geht es nicht nur um einen Aufstand der Bürger gegen die Aristokratie. Ein ganz andere und zeitlose Frage steht im Raum, die Ehe als gesellschaftlicher Kontext. Ist der Mensch für die ewige Treue gemacht? In dieser sehr guten Inszenierung, mit Intrigen und Täuschungsmanövern, die alle an einem Tag geschehen, ist die Komödie griffig dargestellt. Türen gehen auf und zu. Man belauscht die anderen oder geht fremd. Die Figuren arbeiten mit abstrusen Nebenhandlungen und Verkleidungen. Die Komödie ist eben ein Teil aller Gesellschaftsklassen und somit ein Mittel der künstlerischen Kommunikation der damaligen Zeit. Sehnsüchte der elf Figuren werden gut herausgearbeitet, auch musikalisch. Wer sich nicht Regeln hält, der wird vom Grafen mit Kriegsdienst oder Androhung roher Gewalt, als Akt der Verzweiflung, betraft. Kaum eine Figur ist nicht untreu. Liebesbekundungen sind oft nur leere Worte. Es ist ein Tollhaus allererster Güte mit einer lebendigen Handlung auf einer geviertteilten Drehbühne mit vielen Türen. Sie bringt den Schwung in die Komödie. Der Regisseur hat zwei Figuren als Strippenzieher, Mahner oder Schicksalsbestimmer mit eingebaut. Cupido (Mick Morrios Mehnert) und Satyr (James Michael Atkins), sind beide fast ständig auf der Bühne, stehen symbolisch für Amor und den Teufel, streiten und raufen um die Hoheit und liefern sich zum Ende des zweiten Aktes sogar eine wilde Kissenschlacht. Das Schlussbild wird von Amor sogar optisch sehr treffend gestaltet. Diese beiden Figuren sind ein echter Gewinn für die Oper. Die Revolution ist besonders an der Partitur zu erkennen. Der Orchestergraben ist leicht angehoben, eine gute Idee. Es ermöglicht die ausgezeichnete Harmonie zwischen Bühne und Orchester. Ein Cembalo war häufig solo oder mit den Essener Philharmonikern akustisch zu vernehmen. Diese Oper war allerdings die letzte Premiere von Generalmusikdirektor Thomas Netopil in Essen. Die Schlussszene vor dem dem zum Schmunzeln anregenden Schlussbild auf der Bühne gehörte ihm, sehr emotional in seiner Gestik und Körpersprache, als wollte er noch einmal alles aus sich herausholen. Datum: 13. Mai 2023 www.theater-essen.de |
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