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Mit der Uraufführung von „DEEP TALK - Das Leben des HARTMANNMUELLER“ bringt der Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr eine tänzerische Performance auf die Bühne, die gelungen die wichtigsten Fragen des Lebens hinterfragt, die wir im Alltag längst verdrängt haben. Ein außergewöhnlicher Abend. Es ist ein wirklich tiefes Gespräch, welches Simon Hartmann und Daniel Ernesto Mueller aktiv mit sich selbst und passiv mit dem Publikum führen. Die Gedanken springen über. Jeder im Publikum ist gedanklich dabei, wenn die beiden sich über essentielle Dinge austauschen. Kann man sich noch an die eigene Geburt erinnern? Laut Erzählungen kam Simon als Zwilling mit einem Spagat und einem Fuß zuerst auf die Welt. Daniel ist Kind eines Deutschen und einer Mexikanerin. Im Nachhinein hat seine Mutter die Schwangerschaft bereut, schwer zu verstehen für den Sohn, obwohl sie ihn liebt. Alles wirkt sehr autobiografisch. Ihre Lebenswege werden wie ein Road-Trip vor dem Publikum ausgebreitet. Man hatte eine Mutter mit Alzheimer und hat ihren Tod live zuhause miterlebt. Wie verändert sich das Gesicht nach dem Ableben? Es gibt Geräusche, die ältere Menschen an den Krieg erinnern und früher unbequeme Alltagserscheinungen, die auf den Krieg vorbereitet haben. Den Tod des Opas, der in die Notaufnahme eingeliefert wurde, vergisst man ebenfalls nicht. Lag der Tote im Wohnzimmer aufgebahrt, so gab man ihm einen geliebten Gegenstand im offenen Sarg in die Hand. Einmal war es tatsächlich die Fernbedienung des Fernsehers. Bei allen ernsten Gedanken gab es zwischendurch immer wieder humoristische Wendungen. Selbst den Tod sollte man nicht nur negativ betrachten. Heute ist man selbst Papa, eine plötzlich neue Rolle, die das eigene Leben auf den Kopf stellt und eigenen Verzicht fordert. Die Kinder suchen Nähe, wollen kuscheln. Kinderlieder spiegeln die heile Welt wieder. Textet man nur eine Zeile um, so enthalten diese netten Einschlaflieder plötzlich die Härte des Lebens. Beide, Simon und Daniel, wurden von ihren Eltern geschlagen, teilweise auch auf den nackten Hintern. Manchmal genügte auch nur Vaters Hosengürtel als Drohung, um zu kuschen. Es waren andere Zeiten, die noch gar nicht so weit entfernt liegen, wenn man 1984 geboren wurde. Eines Tages werden auch sie das Zeitliche segnen. Wie soll ihre Beerdigung aussehen, eine Erdbestattung oder ab ins Feuer? In diesem Punkt sind sie sich nicht einig. Es wurde überwiegend der Dialog in den Vordergrund gestellt. Sitzend auf Stühlen oder als tänzerische Performance agierend mit einem weißen Bühnenelement aus Stoff oder mit anderen Requisiten. Alles wirkte sehr passend und kreativ, den nicht einfachen Themen absolut würdig. Eine Frage blieb offen. Was passiert mit uns nach dem Ableben? Die Antwort behielten sie sich für den nächsten Deep Talk offen. Jedenfalls gab es im Anschluss ein überraschendes Buffet im Foyer, sozusagen eine Art Leichenschmaus mit Gesprächen zu essentiellen Themen. Datum: 3. November 2023 www.ringlokschuppen.ruhr |
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