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Mit der sehr schönen Ausstellung „Christo und Jeanne-Claude – Paris. New York. Grenzenlos“ ehrt der Kunstpalast in Düsseldorf ein Künstlerpaar, das Außergewöhnliches in der Kunstwelt vollbracht hat. Von Frühwerken aus den 50ern bis hin zum letzten noch unvollendeten Projekt reicht die Spanne der Arbeiten. Es ist die letzte Ausstellung, die Christo noch kurz vor seinem Tod genehmigte. Selten hat ein Künstlerpaar weltweit so sehr für Aufmerksamkeit gesorgt. Christo und Jeanne-Claude hatten Ideen, die stets auf große Widerstände stießen. Sie kämpften um ihre Träume, verhandelten Jahre und Jahrzehnte mit Regierungen und anderen wichtigen Menschen, um ihre Projekte zu realisieren, stets ohne Sponsoren. Christo finanzierte die Arbeiten immer über den Verkauf von seinen Zeichnungen, frei und unabhängig. Jedes Projekt dauerte maximal 16 Tage, bis es wieder recycelt wurde. Christo hatte auch frühe Jahre. Er ging nach Paris, traf 1958 dort seine Frau Jeanne-Claude. Aus einem gezeichneten Portrait wurde eine lange, gemeinsame Strecke. Hier traf er zahlreiche Künstlerfreunde wie Yves Klein, Alberto Burri, Lucio Fontana, Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri, Wolf Vostell oder Jean Tinguely. Man tauschte sich aus. Werke seiner Freunde sind ebenfalls Teil der Ausstellung. Dabei kamen in den 1960ern in Paris erste Ideen für die Verhüllung von Gebäuden auf den Tisch, z.B. für den Arc de Triomphe, der erst kürzlich, nach seinem Tod, vollendet wurde. Christo verhüllte Brücken, den Central Park in New York, ganze Landschaften, Inseln und sogar einen Fluss. In Deutschland war die Verhüllung des Reichstags sein bekanntestes Werk. Wie immer ganz genau skizzierte er jede Ecke mit Stoff und Schnüren. Gegen große Widerstände gelang die Realisierung. Andere Ideen, die auch gezeigt werden, konnten nicht vollendet werden, wie die Verhüllung eines Wolkenkratzers in New York oder des Kölner Doms. Von New York aus eroberte er mit seinen Projekten die Welt. Sein langjähriger Traum, eine Mastaba in der Wüste von Abu Dhabi aus 410.000 Fässern zu realisieren, erfüllte sich Lebzeiten leider nicht. Zu groß war der logistische Aufwand. Das massive Werk wäre größer als die Cheops-Pyramide in Ägypten. Nun haben Christo und Jeanne-Claudes Neffen wohl einen Weg gefunden, wie der Traum postum doch noch zu realisieren ist. Es wird mehr als hundert Millionen Dollar kosten und dauerhaft zu sehen sein. Statisch hat man Wege gefunden. Der letzte Raum widmet sich diesem Traum, dem letzten noch nicht realisierten und vielleicht größtem Projekt. Zahlreiche Arbeiten stammen aus der Privatsammlung von Ingrid und Thomas Jochheim, ergänzt durch Werke der Christo Familiy, die das Künstlererbe verwaltet. Die großformatigen Fotos stammen von Wolfgang Volz, der Christo und Jeanne-Claude lange Jahre begleitet hat. Leider hat man die unvergessenen und wichtigen Projekte „The Wall“ (1999) und „Big Air Package“ (2013) aus dem Gasometer Oberhausen lediglich mit einer kleine Zeichnung erwähnt. Schade. Ein sehr lesenswerter Katalog zur Ausstellung ist beim Verlag Kettler und im Haus erhältlich. Laufzeit: 7. September 2022 bis 29. Januar 2023 www.kunstpalast.de |
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