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Recherchereise: Burbach im südlichen Siegerland
Burbach ist eine der südlichsten Gemeinden von NRW, angesiedelt im Siegerland. Sie ist Teil des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Dieser umfasst 3.830 Quadratkilometer und ist damit der größte Naturpark in NRW. Was kann man in und um Burbach herum alles erleben und unternehmen? Die Redaktion durfte sich im Rahmen einer Recherchereise vor Ort umsehen.

Hier geht es noch entspannt zu. Burbach ist zurecht Teil der Kampagne „Lebenswerte Dörfer“. Tradition und Moderne treffen hier aufeinander. Zahlreiche Fachwerkhäuser im Kernort Burbach und in seinen Ortsteilen sind das prägende Bild. Drinnen lebt es sich zeitgemäß und die neuen Bauprojekte passen sich dem Ortsbild hervorragend an. Dank der Weitsicht des 1945 hier agierenden Bürgermeisters ist viel historische Bausubstanz im Zweiten Weltkrieg erhalten geblieben. Er ließ die US-Soldaten ohne Gegenwehr einmarschieren, anstatt sich in letzten Kriegshandlungen aufzureiben. Besonders der Ortsteil Holthausen hat zahlreiche historische Gemäuer zu bieten. Ein Rundweg mit akustisch abrufbaren QR-Codes an ausgewählten Stationen ist absolut lohnend. Man sorgt dafür, dass alles ordentlich aussieht, Gärten in Sommer erblühen, alles gepflegt wird und Baulücken genutzt werden, statt den Einzelhandel auf der grüßen Wiese außerhalb zu platzieren. So sorgt man dafür, dass Burbach jede Menge Lebensqualität bietet.

Auf und ab geht es hier. Keine Straße ist eben. Oft hat man steile Anstiege schon am Rande des Ortskerns. Die Wohnlagen sind in der Höhe sehr unterschiedlich. Man liegt unten bei etwa 300 m über NN, während die Berge und der Rothaarsteig rundherum bis zu über 600 m hoch sind. Schwindelfrei muss man nicht sein, aber etwas Kondition sollte man doch mitbringen. Steigeisen benötigt man nicht. Wandern wird aber auf jeden Fall groß geschrieben. Es gibt interessante Relikte der ehemals örtlichen Bergbautradition zu erkunden. Erz, Zink, Blei und auch Silber wurden gewonnen.

Neben der sehr weitläufigen und spürbar gebirgigen Natur sind die extrem freundlichen und netten Menschen das große Plus dieser Gemeinde. Findet der Gast den Weg nicht, so fährt man als Einheimischer mal kurz entschlossen mit dem Auto vor und begleitet ihn auch noch zu Fuß zum gewünschten Ziel, viele spannende Infos inklusive, die in keinem Prospekt stehen. Steht man fragend vor einem Wanderplan hört man von hinten „Kann ich ihnen helfen?“. Ein ehrlich gemeintes „Hallo“ bekommt man von Teenies bis hin zu Senioren an ziemlich jeder Ecke. Selbst Fremde werden gegrüßt und die Kassiererin bei Aldi ist spürbar freundlicher als im Ruhrgebiet. Aggressive Graffiti an Wänden sucht man hier vergeblich. Die Ruhe und Entspannung der umgebenden Natur überträgt sich zu 120% auf die Menschen. Besser kann man Gastfreundschaft und das gemeinsame Miteinander im Dorf nicht leben, obwohl die Kneipen hier genauso sterben wie anderswo. Beim letzten Dorffest in Burbach waren über 150 örtliche Vereine aktiv vertreten. Rund 15.000 Menschen zählt Burbach mit seinen eingemeindeten und etwas verstreuten Ortsteilen. 2019 feierte man das 800jährige Jubiläum. Auch der ziemlich unterklassige Fußballverein zieht im Schnitt 300 Zuschauer pro Spiel. Dieses Dorf lebt und alle sind sich bewusst, als Teil dessen ihren Beitrag zu leisten.

Ein besonderer Orte in Burbach ist die Alte Vogtei von 1698, heute ein Gemeinde- und Begegnungszentrum sowie das Naturparkzentrum des südlichen Siegerlandes und ein sehr schön und liebevoll eingerichtetes Heimatmuseum mit einigen interaktiven Stationen. Es gibt in Holthausen den beliebten Naturbadeweiher, ein schön renaturierter ehemaliger Löschteich der Feuerwehr, der zu sich zu einem Anziehungspunkt für nahezu alle Generationen, auch für Senioren, entwickelt hat. Er ist bis zu zwei Meter tief. Das Rathaus steht etwas abseits, aber die Kirche mitten im Dorf. Sie erinnert innen eher an norddeutsche Gotteshäuser. Die Gegend ist protestantisch geprägt. Es gibt auch ein Theater mit 200 Plätzen, in dem auch namhafte KünstlerInnen auftreten.

wichtiger Hinweis und Dank: Die Recherchereise wurde initiiert und finanziell ermöglicht durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch NRW Tourismus. Die Themenvorschläge haben Vertreter vom Naturpark Sauerland Rothaargebirge ausgearbeitet. Ein Dank geht ebenso an das erste Haus am Platz, das Hotel Snorrenburg, für seine sehr angenehme Unterkunft.

Datum: 3. bis 5. Juli 2023

Fotos und Infos zur Ziegenwanderung
Fotos und Infos zu Wandermöglichkeiten
Fotos und Infos zur Alten Vogtei

www.nrw-tourismus.de
www.naturpark-sauerland-rothaargebirge.de