„Ruhrdeutsch: Allet, wat man wissen muss“ lautet der der Titel eines Buches von Sigi Domke, einem der bekanntesten Autoren der Region. Hier findet man die gesammelten Erkenntnisse des aktuellen und nicht überspitzen Ruhrdeutsch, die Alltagssprache vieler Menschen an der Ruhr. Jürgen von Manger, den gab es einmal. Die Sprache hat sich an der Ruhr seit dem spürbar verändert. Es gibt noch immer typische Begriffe und Eigenarten, die diese Sprachfärbung ausmachen, doch wie in allen Sprachen und Dialekten, wandelt sich die regionale Kommunikation durch Bildung oder das Wegsterben der alten Generation. Sigi Domke hat in diesem Buch den aktuellen Stand sehr unterhaltsam auf den Punkt gebracht, so dass man zustimmend nicken kann und Spaß mit seinen Sprach-Dönekes (Geschichten) hat. Sigi Domke ist bekannt geworden als Autor für Herbert Knebel oder die Komödien im Mondpalast in Herne. Er kennt die Region. Nur wie fasst man diese merkwürdige Sprachfärbung in einem Buch zusammen? Wie kam es dazu? Dat un Wat sind sicher wichtige Elemente. Etwas Plattdeutsch ist also auch enthalten. Nachahmen kann man als Externer diesen Slang eher nicht, weil es dann albern klingt. Die Menschen im Ruhrgebiet können aber sehr gut ins saubere Hochdeutsche switchen, wenn es die Situation erfordert, anders als Bayern, Sachsen oder Schwaben. Dieses sehr schöne Buch zeigt treffend die Merkmale des Ruhrdeutschen auf, nennt Beispiele aus allen Lebenslagen und ist trotzdem auf Hochdeutsch verfasst, natürlich mit regionalen Spracheinlagen. So kann man sich auch aus Fremdling ein Bild des Ruhrdeutschen machen. Wat wär der Pott nur ohne sein Ruhrdeutsch? Absolut lesenswert. „Ruhrdeutsch: Allet, wat man wissen muss“, Sigi Domke, Duden Verlag, Illustrationen von Rebecca Meyer, 128 Seiten, 12.6 x 19 cm, ISBN 978-3-411-75681-0 Datum: 17. Oktober 2022 duden.de