Der sehr schöne „Architekturführer Dresden“ beleuchtet die Sachsenmetropole mit vielen ihrer architektonischen Perlen, schaut aber auch gerne über den Tellerrand der allseits bekannten Altstadt. Dresden zählt zu den schönsten Städten Deutschlands. Vornehmlich hat man dabei die wieder aufgebauten Prachtbauten im Sinn, den Zwinger, die Frauenkirche, die Semperoper oder das Taschenbergpalais. Die sind auch alle vertreten, aber Dresden hat architektonisch so viel mehr zu bieten, aus zeitlich verschiedenen Epochen. Einerseits hat der Zweite Weltkrieg die Außenbezirke gar nicht so sehr getroffen, andererseits hat die DDR-Führung auch in Dresden ihre Spuren hinterlassen. Statt noch vorhandene Fassaden nach 1945 zu retten, wurden sie oft niedergerissen und durch den sozialistischen Stil ersetzt. So stehen diese Bauten heute im krassen Gegensatz zu barocken Bauten, die man immer noch hier und findet. Erst gegen Ende der DDR und tief in der Wirtschaftskrise entstanden immer weniger neue, sehenswerte Bauten. Man hatte andere Probleme. Der Architekturführer zeigt die ganze Bandbreite der Dresdner Zeitgeschichte. Dabei hat der Autor versucht, in jedem Stadtteil besondere Bauten zu entdecken. 200 sind es insgesamt geworden, darunter Kirchen, Bildungseinrichtungen, Kulturorte, Wohnbebauung, Produktionsgebäude oder Hochherrschaftliches. So bekommt man ein ganz neues Dresden-Bild, fernab der bekannten Postkartenmotive. Alle Objekte werden mit Text, Bild und QR-Code erwähnt. Draufsichten auf die Bezirke sorgen für eine bessere Orientierung, Übersichtskarten inklusive. „Architekturführer Dresden“, Oliver G. Hamm, DOM publishers, 320 Seiten, 350 Abbildungen, 135 × 240 mm, Softcover, ISBN 978-3-86922-524-1 Datum: 20. Juli 2022 dom-publishers.com