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Das NRW-Forum in Düsseldorf zeigt die sehr schöne Ausstellung „Alison Jackson: Truth is dead“. Die britische Künstlerin zeigt Arbeiten mit Doppelgängern bekannter Stars in so real niemals fotografierten Situationen. Wir alle leben in einer Welt voller Fotos. Die Fotografie ist eine einfach aufzusaugende Weltsprache. Was wir sehen, das glauben wir tatsächlich. Dabei sind viele Abbildungen so sehr manipuliert, das sie mit der Realität nichts mehr zu tun haben. Automatische Filter in Smartphones oder Bildbearbeitungsprogramme führen uns häufig in die Irre. Alison Jackson ist eine Künstlerin, die dieses Phänomen auf die Spitze treibt. Ständig ist sie auf der Suche nach Menschen, die Promis ähnlich sehen. Diese spricht sie an und verwandelt sie mit viel Aufwand in ein perfektes Abbild, welches auf ihren Motiven in eine tragende Rolle schlüpft. Politiker, Schauspieler, Sportler, Musiker oder Mitglieder des Königshauses sind besonders beliebt. Mick Jagger betreibt plötzlich Yoga oder bügelt zuhause seine Wäsche. Der Golfer Jack Nickelson treibt es mit nackten Damen im Pool oder rastet aus. Lady Di und Marilyn Monroe gehen gemeinsam einkaufen, ebenso wie die Queen mit ihren Hunden, mitten in London. Jeder von uns möchte alle diese Prominente doch zu gerne mal privat erleben. Dabei sind ihre Situationen so gewählt, dann man es sogar für möglich halten könnte. Warum soll ein Rapper sein Geschlechtsteil nicht durch ein Mikrofon darstellen oder Katy Perry nicht ein Buch mit der Anleitung zum Glücklichsein lesen? Michael Jackson hält einen kleinen Jungen im Arm und verschönert ihn mit Lippenstift, Elton John treibt es wild mit seinen sexuell Gleichgesinnten. Hinter die realen Fassaden blicken die wenigsten von uns. Ein besonderes Augenmerk ist Donald Trump und dem englischen Königshaus gewidmet. Bei Trump ist es bissig-böse, bei Königs durchaus liebevoll gemeint. Alison Jackson hält die britische Monarchie für eine wichtige Institution. Trotzdem sind die persönlichen Grabenkämpfe zwischen Harry und William sowie ihren Frauen ein willkommenes Thema. Auch Prinz Philip schaute sich vielleicht gerne mal eine erotische Darstellung an, während die Queen der Besamung ihrer Rösser beiwohnte. Eventuell hat William tatsächlich sogar die Geburt einer seiner Kinder per Handy gefilmt. Völlig aus der Luft gegriffen sind die Motive nicht. Solche Fotos wurden vielleicht nur nicht veröffentlicht. Ein dankbares Motiv ist Donald Trump. Ihn gibt es als Foto, als erotische Skulptur und als Making-of-Movie am Fotoset. Sex mit der Miss Mexico im Oval Office, warum denn nicht? Sein Foto mit dem Klu-Klux-Klan ist auch nicht unrealistisch. Ihm traut man eine Menge zu. Zur Eröffnung der Ausstellung war sogar ein Trump-Double aus Frankfurt vor Ort. Man wollte auch einen deutschen Promi in die Ausstellung mit einbinden. Heidi Klum ging aus irgendwelchen Gründen nicht und Bundeskanzler Olaf Scholz lehnte Alison Jackson ab. Er war ihr zu unscheinbar. Das sagt eine Britin mit dem Blick von außen. Es wäre auch kein Scholz-Double zu finden gewesen. Keine Promi-Double-Agentur hätte aushelfen können. Als Selfie-Motiv ist er wahrscheinlich nicht die erste Wahl. Das hat das NRW-Forum aber dazu bewogen, eines zu finden. Wer meint dem Bundeskanzler ähnlich zu sehen, der soll sich bitte beim Museum in Düsseldorf melden. Es wird sich doch wohl ein kleiner, schmächtiger Rentner mit Resthaaren im dunkelblauen Mantel finden, der langweilig gucken kann. Laufzeit: 3. März bis 14. Mai 2023 www.nrw-forum.de |
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