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Konzert 'die 80er live' in Düsseldorf
Mit der Mega-Party „Die 80er live“ feierte die Düsseldorfer Fußballarena die Stars der 80er, darunter Alphaville, Holly Johnson, Samatha Fox oder Sandra, ein wahres Feuerwerk bekannter Töne. Das goldene Jahrzehnt der Musik ließ viele BesucherInnen bei diesen Live-Klängen schlagartig in den Jungbrunnen steigen. Kostüme im Stil der 80er waren nicht selten in der Halle zu erleben. Kult-Moderator Peter Illmann moderierte gelungen einen Abend, der in dieser Konstellation so schnell nicht wieder zu sehen sein wird.

Wenn ein Fußballstadion für ein Konzert gut verkauft ist, dann stehen meistens Ed Sheeran, die Rolling Stones, Bruce Springssteen, Lady Gaga, die Toten Hosen oder andere Mega-Stars auf der Bühne. In diesem Fall war das komplett anders. 35 Jahre alte Superhits, präsentiert von reifer gewordenen Stars der 80er, füllen ebenfalls mühelos eine Fußballarena! Retro lautet das total angesagte Motto. Die Menschen haben offenbar das politische Chaos in Deutschland, die steigenden Gas- und Strompreise oder kriminelle Klimaaktivisten einer gewissen Generation richtig satt. Die aktuelle Gesellschaft ist schwer aus den Fugen geraten und kein Superman kommt angeflogen, der uns retten könnte. Eine Superwoman wäre auch sehr willkommen. Also, einfach mal für einen Tag die Zeitmaschine anwerfen und zurück in die Vergangenheit, in der noch alles relativ geordnet war. Man hatte noch Spaß, AKWs lieferten reichlich bezahlbaren Strom, Benzin kostete 1986 1,35 DM, alles war bunt, Alf und Nightrider kamen durch die Röhre zu uns nach Hause, „Formel 1“ war eine angesagte TV-Sendung und man lebte unbeschwert. Die historischen Töne konnten in Düsseldorf wahrhaft zaubern.

Es gibt sie tatsächlich noch auf der Bühne, die Chartbreaker der damaligen Zeit. Alle sind etwas älter geworden, aber teilweise sind sie heute echte Persönlichkeiten, die noch gut im Saft sind. Dem Alter scheinen viele zu trotzen, man staunt. Den Anfang der Party machte F.R. David. Sein Superhit „Words“ ist allen ab Ü40 gut in den Ohren. Auch die Cutting Crew ist mit „Died in your arms“ noch gut bekannt. Marc Almond von der Band Softcell hatte u. a. den Hit „Tainted Love“ im Gepäck. „What is love“ war einer der bekannteren Klänge von Howard Jones.

Mit Gezebo und seiner Italo-Disco begann gefühlt das Hauptprogramm. „I like Chopin“ und „Dolce vita“ kennt und mag man noch heute. Sie war damals die zuckerssüße Pop-Queen mit dem typischen Huftschwung und der tollen Stimme, Sandra. Bei welchem Teenie lief „Maria Magdalena“ Mitte der 80er nicht rauf und runter. Sie kann über 30 Mio. verkaufte Alben in nur sieben Jahren verbuchen. In Düsseldorf präsentierte sie außerdem „In the heat of the night“ und „Everlasting love“, echte Perlen der 80er. Limahl war Frontmann von Kajagoogoo und Mädchenscharm zugleich. Er ist immer noch attraktiv. Mit „The never ending story“ und „To shy“ brachte er u. a. zwei große Hits mit. Auch Nik Kershaw ist ein gestandener Musiker geworden. „I won’t let the sun go down on me“ oder „Wouldn’t it be good“ zählten zu seinem Programm. Mit Samantha Fox war ein Star zu Gast, der als Cover-Girl begann und später das Singen lernte. Neben „Do Ya Do Ya“ und „Nothing’s gonna stop me now“ präsentierte sie natürlich das lange ersehnte „Touch me“, das 1986 übrigens nur Platz 4 in den deutschen Charts erreichte. Es kennt trotzdem jeder.

Das Finale bildeten zwei Band, die die 80er stark geprägt haben. Mit Alphaville stürmte 1984 der Synthy-Pop mächtig die Charts. Frontmann Marian Gold verkörpert noch heute die Band. Voller Energie hatte er Mega-Hits wie „Sounds like a melody“, „Big in Japan“ oder „Forever young“ im Gepäck. Sein letzter Song wurde an diesem Abend zu einer von zwei echten Hymnen in der Arena. Die zweite Hymne bildete das absolute Finale. Holly Johnson, einst charismatischer Frontmann von Frankie goes to Hollywood, war auf der Bühne. So viele Konzerte gibt er gar nicht mehr, machte aber für Düsseldorf eine seltene Ausnahme. Ein absoluter Charakterkopf ist er geblieben. Diese außergewöhnliche Stimme überzeugte direkt mit den ersten Tönen. Wahnsinn! „Relax“, „Americanos“ und „Rage hard“ hatte er im Gepäck, ehe die Zeitreise mit „The power of love“, der zweiten großen Hymne des Abends, nach 6,5 Stunden zu Ende ging. Wer im Innenraum stehend dem Konzert die ganze Zeit lauschte, der merkte, dass „Forever young“ nur eine schöne Sehnsucht ist.

Ein großes Lob geht auf jeden Fall noch an den sehr guten DJ, der mit vielen Hits der 80er während der Umbaupausen für richtig gute Atmosphäre sorgte. Bon Jovi (Livin' On A Prayer), Nena (Irgendwie, ...), Peter Schilling (Major Tom), Abba, Michael Jackson, Bonnie Tyler (Holding out for a hero), Cyndi Lauper (Girls just want to have fun) oder Alice Cooper (Poison) und andere nicht live anwesende Stars der 80er sorgten für mächtig Stimmung. Eine Bereicherung waren auch das teilweise begleitende Berlin Show Orchestra und einige TänzerInnen.

Ganz ohne Probleme geht die Premiere einer geplanten Mega-Konzertreihe der 80er natürlich nicht über die Bühne. Im Innenraum bleiben gewisse Soundverstimmungen, besonders bei Samantha Fox oder Sandra, nicht verborgen. Diesbezüglich ist gut Luft nach oben.

Es scheinen beim Veranstalter leider keine Pressefotos von der Veranstaltung vorzuliegen.

Datum: 14. Januar 2023

80er-live.de