Die zweite Auflage von „urbanatix“ steigt zwischen Weihnachten und Silvester in der Grugahalle. Der neue Standort in Essen hat sich letztes Jahr bewährt. Man hat Optimierungen vorgenommen. Was zur Kulturhauptstadt 2010 begann gehört zu den touristischen Vorzeigeprojekten im Ruhrgebiet. „urbanatix“ erfindet sich jedes Mal neu. Was dieses Mal anders ist, fasst Regisseur und Initiator Christian Eggert so zusammen: „Es gibt mehr Humor als sonst.“ Dafür sorgt zum Beispiel der deutsch-französische Artist und Schauspieler Rémi Martin, der den roten Faden der Geschichte erzählt. In den kommenden Shows im Dezember verkörpert er mit viel Charme und Witz eine Figur, die nicht erwachsen werden will. Neben seinem humorvollen Auftritt sind weitere komische Nummern geplant, unter anderem von Jongleur Alonso Gonzáles Barria, der mit seinem komödiantischen Talent bereits bei der Tour-Produktion urbanatix:essence überzeugte. „Jede Inszenierung von urbanatix ist einzigartig und anders. Dieses Mal soll viel gelacht werden,“ führt der Regisseur weiter aus. Besonders befreit und leicht lacht es sich in der Jugend. Die Sehnsucht danach, aber auch die Suche nach Fantasie und Liebe, ist eines der Hauptthemen der diesjährigen Produktion. Artistik aus aller Welt und außergewöhnliche Acts zum Staunen gehören wie in den Vorjahren ebenso dazu: Etwa von den Hand-auf-Hand-Artisten Lucas und Natalia, die Christian Eggert in der Artistenschule in Rotterdam entdeckt und vom Fleck wegengagiert hat. Erstmals dabei sind neben anderen Ausnahmetalenten auch Heavy Metal Kunstradfahrer Maxim Poulin. Neben der internationalen Akrobatik bringen wieder zahlreiche junge Street Artists überwiegend aus dem Ruhrgebiet ihre Kunst auf die Bühne und zeigen eine spannende Mischung aus Parkour, Tanz, Biking, Musik und multimedialer Performance. Erstmalig präsentieren sie auch eine Mischung aus Parkour und Vertical Pole, die es in dieser Form als Street Art noch gar nicht gibt. Der neue Bühnenaufbau, größere LED-Wände und eine Extra-Tribüne sorgen dafür, dass das Publikum von jedem Platz aus alles sehen kann. Statt eines Stegs gibt es diesmal eine Vorbühne, auf der einzelne Acts präsentiert werden und die eine gleiche Blickrichtung für alle mit mehr Bühnentiefe ermöglicht. Das Ensemble bei urbanatix besteht aus rund 30 Street-Artists zwischen 18 und 30 Jahren, die ihre Straßenkunst mit 12 international renommierten KünstlerInnen verknüpfen, begleitet von vier MusikerInnen. Hier treffen Menschen aufeinander, die sonst nicht zusammenkommen würden. „urbanatix“ ist mehr als eine Show: Bei uns geht es auch um Talentförderung. Junge Menschen sollen die Chance bekommen, ihre kreative Leistung auf der ganz großen Bühne zu präsentieren, erläutert Choreographin Natalia Nowakowski, die 2011 erstmals als Tänzerin bei dem Format mitwirkte. In ihrer Tanzcrew wird jedes Nachwuchstalent von einem erfahrenen Street Artist begleitet, der beim Schritt in eine mögliche Professionalisierung helfen kann. „Wer seine Leidenschaft zum Beruf machen möchte, braucht Anleitung, guten Rat und jemanden mit viel Erfahrung an der Seite“, betont Natalia. Die Vorfreude auf das Event ist bei allen Beteiligten schon jetzt spürbar, egal ob Profi oder Nachwuchs. Der VVK läuft. Die familienfreundlichen Preise für die rund 100-minütigen Shows beginnen bei 29,90 Euro pro Person (ermäßigt: 26,90 Euro). Es werden zwei Shows täglich gespielt, um die Nachfrage abzudecken. Wer einen spannenden Blick in die Geschichte von „urbanatix“ werfen möchte, dem sei ein sehr gut gestaltetes Buch aus dem Verlag spohr & prott zu empfehlen. Darin enthalten sind wunderbare Schwarz-Weiß-Fotos von Martin Steffen, die unheimlich ausdrucksstark sind. Die Proben, Beteiligte und das Konzept werden vorgestellt. „Urbanatix“, so der Titel, ist zwar 2014 erschienen, soll aber noch in guten Buchhandlungen, insbesondere in Bochum, zu bestellen sein (ISBN 978-3-9813963-6-2). Laufzeit: 26. und 31. Dezember 2024 urbanatix.de |
'urbanatix' 2024 in der Grugahalle Essen, erste Eindrücke, Foto: Jehle nächstes Foto |