Das NRW-Forum in Düsseldorf zeigt die sehr gelungene Ausstellung „Superheroes“. Auf 1.200 qm finden die BesucherInnen 1.600 Heldenobjekte bekannter und weniger bekannter Figuren. Ein Planet, der im Untergang befindlich ist, der schreit nach echten Helden, die das Blatt vielleicht noch wenden könnten. Im echten Leben sind diese nicht in Sicht, ausgenommen die vielen kleinen Helden im privaten Bereich, wie Eltern oder Großeltern. In der Phantasiewelt jedoch ist die Vielfalt der Superhelden riesengroß. Beide Flügel des Hauses sind voll mit Heldengeschichten. Einer bezieht sich auf die Historie, der andere blickt in die exotischen, zeitgenössischen und zukünftigen Themen. Neben den Klassikern wie Captain America, Batman, Superman und Spiderman findet man ebenso Manga und Anime. Alle Figuren haben eines gemeinsam. Das Gute kämpft gegen das Böse, inklusive eines Happy-Ends. So entstand die Sehnsucht nach diesen Figuren in den 1930ern, denn das Böse war real nie weg, bis heute. Allein die Vorstellung, eine ähnliche Figur könnte tatsächlich einmal auftauchen stimuliert die Hoffnung auf bessere Zeiten. So lassen die Verlage seit Jahrzehnten immer wieder neue Figuren entstehen und die echten Klassiker gerne weiter leben. Am gut sortierten Büdchen findet man sie dann gedruckt als Comic. Es schon ziemlich verrückt, was die Ausstellung so alles zu bieten hat. Fiktive Figuren können fliegen, sich unsichtbar machen, jeden Gegner bekämpfen oder besitzen diverse übersinnliche Fähigkeiten. Sie haben urbane, religiöse oder regional spezifische Herkünfte. Immer mehr drängen als Nischenprodukte auch weibliche, islamische, queere oder schwarze Helden auf den Markt. Die Verlage gehen mit der Zeit, bilden die Gesellschaft ab. Ein Raum ist speziell dem Comic-Zeichner Nic Klein gewidmet, der exklusiv für Marvel arbeitet. Er berichtete teilweise von einem enormen Zeitdruck bis zur Abgabe. Stress ist für ihn aber der Antrieb kreativ zu sein. Besonders wichtig sind die Cover-Abbildungen, die auch als Merch Verwendung finden. Dabei haben sich die alten und bekannten Superhelden im Laufe der Zeit durchaus verändert. Bei Superman sieht man nun jeden Muskel. Der Markt boomt. Das erste Superman-Heft wechselte für sechs Millionen Dollar den Besitzer. Auch andere besondere Hefte erbringen durchaus hohe bis zu siebenstellige Summen. Neben den originalen Zeichnungen entdeckt man zahlreiche keine oder große Skulpturen. In 3D gibt es sie auch, als Spielzeug oder Sammlerfigur. Jeder Sammler hat sein Spezialgebiet. Man kennt sich untereinander, ist vernetzt. Eine Besonderheit sind die Kunstobjekte, wie eine Kopie des Batmobils, akustisch umrahmt von der Musik von Hans Zimmer. Auch die gehäkelten Objekte von Patricia Waller fallen ins Auge. Sie bringt die Superhelden in Schwierigkeiten oder lässt sie gar sterben. Jedenfalls verfängt sich Spiderman im Netz und Superman verblutet bei der Kollision mit einer Wand. Die Ausstellung ist wirklich voller verschiedener Superhelden und ihren Geschichten. Einfach mal eintauchen und den Alltag draußen vor der Tür lassen. Laufzeit: 13. September 2024 bis 11. Mai 2025 www.nrw-forum.de |
Ausstellung 'Superheroes' im NRW-Forum in Düsseldorf, Foto: Jehle nächstes Foto |