Mit „NOperas! - Freedom Collective“ präsentiert das MiR ein immersives Musiktheater von Emmerig, Horwitz, Hut Kono, Petrovic und Vincze. Es ist ein interessantes Theaterexperiment, wie man das Theater der Zukunft konzipieren könnte. Man muss schon experimentierfreudige Fühler haben, um sich diesen sehr kreativ aufgebauten Abend anzusehen, sich darauf einzulassen. Man betritt eine Mischung aus Underground-Club und einen Ort für ein Live-Gaming. Die Stühle wurden im kleinen Haus größtenteils entfernt. Man hat Platz sich zwischen den Akteuren zu bewegen, wenn man möchte, ganz nah dran zu sein. Hauptprotagonisten sind vier Avatare mit je zwei Teammitgliedern. Die Avatare sind noch junge ausgebildete, klassische SängerInnen, namentlich Bele Kumberger, Yancheng Chen, Soyoon Lee und Nayun Lea Kim, alle kaum wiederzuerkennen in futuristische Garderoben. Ihre Abenteuergeschichte dreht sich um Box-Fights, Doping, Geschäfte, Organhandel und schlussendlich die Liebe. Aufgezeigt wird eine Zukunft, wovon man nicht weiß, ob es sie jemals so geben wird. Elektronische Live-Klänge begleiten die Performance ebenso wie ein kleines Orchester auf der Bühne, das hin und wieder abstrakte Töne von sich gibt. Der Gaming-Faktor wird charakterisiert durch verschiedene Levels, u. a. einen illegalen Rave mit Techno-Beats und einem Dancefloor. Immer wieder können auch die Zuschauer mit ihren Handys aktiv werden. Man muss es auf sich wirken lassen und versuchen zu verstehen. Sieht so das Musiktheater der Zukunft aus? Wer sich für Games begeistern kann, der ist hier durchaus richtig. Menschen ohne einen Bezug zu Avataren ist eher davon abzuraten. Datum: 11. Februar 2024 www.musiktheater-im-revier.de |
Musiktheater 'NOperas! - Freedom Collective' im MiR in Gelsenkirchen, Foto: Sascha Kreklau nächstes Foto |