Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen präsentiert die schöne Ausstellung „Was gibt’s denn da zu lachen? Die Komische Kunst des Walter Moers“, 40 Jahre Humorgeschichte mit Spaß und Bildungshorizont. Walter Moers, in Mönchengladbach aufgewachsen und heute in Hamburg lebend, ist ein einzigartiger Autor und Zeichner, der sich der den Comics und der Fantasyliteratur leidenschaftlich widmet. Öffentlich tritt er niemals auf, nicht mal wenn man in Oberhausen seine Werke präsentiert. Hier stammen so gut wie alle Arbeiten aus seinem Besitz. Nur die Puppen aus den Filmen hat sein angestammter Puppenbauer entworfen und gestaltet. Einige davon, wird man in Oberhausen wohl zum letzten Mal sehen. Der Zerfall nagt am Material. Ihre Beweglichkeit haben sie jedenfalls schon eingebüßt. Das große Universum der Moerschen Figuren verdeutlichen sie aber noch immer. Von den Comics zur Fantasywelt von Zamonien war es für Walter Moers 1999 ein kleiner Schritt. Nach dem Verkauf der Rechte von Kapt'n Blaubär war Walter Moers enttäuscht über die Entwicklung der TV-Figur. So machte er sich ans Werk und schrieb „Die 13,5 Leben des Kapt'n Blaubär“, der Auftakt für seine wilden Fantasien rund um Zamonien. Cornelia Funke steht er eigentlich in Nichts nach. Hier zeigt er insbesondere, was für ein klasse Zeichner er ist. Als Autodidakt hat er sich das Zeichnen beigebracht. Heute agiert er dabei unter dem Synonym Hildegunst von Myzhenmetz, spielt mit Parodien, Ironie und Flabeln. Mit „Der Fönig“ wurde er bekannt. „Die Stadt der träumenden Bücher“, „Rumo & Die Wunder im Dunkeln“ oder „Ensel und Krete“ sind weitere Werke seiner großen Schaffenskraft. Seine Originalzeichnungen sind in Oberhausen zu sehen. Weiter oben begegnet man seiner Geschichte. „Adolf, die Nazi-Sau“ oder „Das kleine Arschloch“ gehören einfach in eine solche Ausstellung. Einige Ausstellungsstücke werden erstmals gezeigt, darunter ein Drehbuch für einen weiteren Adolf-Film, den leider keine Filmstiftung fördern möchte. Dafür gibt es Video-Clips zu sehen. Ganz oben heißt es „Arschloch in Öl“. Hier verfremdet Moers bekannte Werke der Kunstgeschichte mit seinem kleinen Arschloch, darunter Werke von Dürer, Matisse, Warhol, Lichtenstein, Bosch, Munch, Van Gogh oder Rodin. Seine bekannte Figur mit der dicken Nase taucht hier immer wieder auf. Dazu gibt es einen Saalzettel, der die zeichnerischen Absichten dahinter humorvoll erläutert. Bei dieser inhaltlich sehr dichten Ausstellung sollte man viel Zeit mitbringen, denn es gibt jede Menge zu gucken, zu lesen und zu lachen. Der schöne Katalog zur Ausstellung wurde von Christine Vogt herausgegeben und ist im Kerber Verlag erschienen. Er ist im Museumsshop erhältlich. Laufzeit: 22. September 2024 bis 19. Januar 2025 www.ludwiggalerie.de |
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