Zum erneuten Mal waren die Duisburger Philharmoniker mit einer Konzert-Performance zu Gast im Museum Küppersmühle (MKM). Dieses Mal lautete das Thema „Vida y Muerte – Leben und Tod“. Die aktuelle Ausstellung von Miquel Barceló ist sowieso schon einen Besuch wert. Wenn dann noch die Duisburger Philharmoniker diese wunderbaren Räume musikalisch bespielen, dann erlebt man besondere Momente. Wo sonst auch andere Etagen des Hauses mit einbezogen wurden, hatte sich der Kurator und Regisseur, Ludger Engels, sich dieses Mal auf die Räume der Sonderausstellung konzentriert. Aus fast jeder Ecke kamen Töne eines bestimmten Instruments. Neugier und Offenheit waren gefragt. Das Schöne dieser Veranstaltungsreihe der Wandelkonzerte ist nicht nur die Musik, sondern auch die Nähe zu den Musikern. Wann sieht man schon mal ein Fagott aus der Nähe. Wie der Experte Jens-Hinrich Thomsen verriet, kostet so ein Instrument zwischen 1.000 Euro (aus China) und 100.000 Euro (aus Deutschland). Wer hätte das gedacht? So ein Konzertfagott braucht gewisse Mindesttemperaturen. Im MKM war es dafür leicht zu kühl. Gute Instrumente sind echte Sensibelchen. Diese Reihe bietet den Duisburger Philharmonikern immer mal die Möglichkeit, auch mal extrem selten gespielte Kompositionen darzubieten. Alle Werke sind speziell für das Thema des Abends und die Kunst an den Wänden ausgewählt. Die fünf Komponisten des Abends waren John Cage, Ludwig van Beethoven, Gilles Silvestrini, Peter Eötvös und Maurice Ravel. Unterstützt wurden die Orchestermitglieder vom Ast Quartett, vier junge Streicherinnen, zuständig für die Kompositionen von Beethoven. Die Töne Beethovens sind als Streichquartett immer sehr wohltuend für die Gehörgänge. Das kennt man. Silvestrinis Werk war ein Oboen-Solo, schon etwas außergewöhnlicher. Peter Eötvös komponierte „Two Poems to Polly“ für einen sprechenden Cellisten. Ein gesprochenes Gedicht und ein Cello, das hört man so in fast keinem Konzert. John Cage steht ebenso für außergewöhnliche Klänge. Das war im MKM nicht anders. Seine Partitur von „Atlas Eclipticalis“ war nicht nur fragmentiert, sie wurde sogar aus Sternenbildern, die über Notenlinien gelegt wurden, komponiert. Dabei spielen die MusikerInnen einzelne Sternenbilder nach eigener Interpretation. Die Zeit auf dem Handy gibt lediglich ihren Einsatz vor. Nach so viel Experimentierfreudigkeit gab es zum Abschluss unter dem Silo mit seiner besonderen Akustik den „Bolero“, bearbeitet für ein Kammerorchester von Simon Parkin. Vielfalt ist der rote Faden dieser spannenden Wandelkonzerte im MKM. Es lohnt sich genau hinzuhören und zu sehen. So nahe kommt man klassischer Musik sonst selten. Die nächsten Termine sind am 15. Januar und 21. Mai 2025, jeweils um 19.30 Uhr. Datum: 20. November 2024 museum-kueppersmuehle.de duisburger-philharmoniker.de |
Konzert-Performance 'Vida y Muerte – Leben und Tod' der Duisburger Philharmoniker im Museum Küppersmühle in Duisburg, Foto: Jehle nächstes Foto |