Das „Düsseldorf Festival ist bekannt für international hochklassige Produktionen. Die Formation Gravity & Other Myths (GOM) aus Adelaide (Australien) war genau so eine. Mit der Show „The Mirror“ begeisterte sie das Publikum im ausverkauften Theaterzelt auf dem Burgplatz. Ganz, ganz großes Kino. Sie haben in Düsseldorf wahrhaft die Schwerkraft aus dem Wörterbuch gestrichen, doch zunächst zeigten sie ihre wunderbar kreative Seite. Zufällige Radiosender wurden live angespielt und dazu stand-up agiert. So rutschte z.B. „Lieder“ von Adel Tawil für Momente in ihre Show. Gesang war ein sehr wichtiges Element ihrer Show. Eine junge Dame beherrschte dieses Genre ausgezeichnet. Einmal die Musikgeschichte rauf und runter. „Summerttime“ machte den Anfang. Einer von mehreren schwarzen Vorhängen sorgte für Magie. Wie von Zauberhand verschwanden und erschienen die Artisten dahinter, ein blitzschnelles Wechselspiel, unsichtbar für die Zuschauer. Die eigenen Interpretationen von bekannten Songs wurden immer wieder zwischendurch dargeboten. „Ain't no sunshine“, „Dance with me“ oder ein Medley u. a. aus „Man in the mirror“, Baby Girl“, „99 Luftballons“, „Physical“ oder „Sweet Dreams“ wurden klasse gesungen, reduziert auf den Text und eine einheitliche Singstimme, also eigentlich eher gesprochen. Techno-Sounds sind ihnen als Kontrast aber auch nicht fremd. Der Soundtrack passte einfach. Unmögliches möglich machen und spielend leicht zu agierten, das ist ihre Spezialität. Nichts ist unmöglich, garniert durch sehr guten Humor, ein klasse Mimik und natürlich eine unheimliche Körpersprache und -spannung. Wurde es riskant, merkt man ihnen die Konzentration besonders an. Da steckt jede Menge Training und Disziplin dahinter, auch wenn es so leicht und locker aussieht. Kreative Menschentürme, drei Akrobaten übereinander waren gar kein Problem, beherrschen sie fast blind. Sie waren oft nur der Ausgangspunkt für immer wieder überraschende Momente. Sie denken bekannte Nummern völlig neu, sprühen vor Kreativität. Man staunte immer wieder. Nichts ist bei diesem gut eingespielten Team vorhersehbar. Schön war auch die gespielte Probe mit Endergebnis. So entstehen also die Nummern. Man scheint sich gut zu verstehen. Perfekt beherrschten sie zudem das Spiel mit dem Licht. Es war eine in jeder Form geniale Darbietung von internationalen Artisten, die die Schwerkraft mal eben so außer Kraft gesetzt haben. Datum: 19. September 2024 duesseldorf-festival.de

Zirkus 'Gravity & Other Myths' mit 'The Mirror' beim Düsseldorf Festival 2024, Foto: Andy Phillipson nächstes Foto