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Solo-Abend 'Marlene und die Dietrich' mit Gudrun Schade im MiR
Eine ganz feine Wiederaufnahme ist „Marlene und die Dietrich“, ein Solo-Abend mit Gudrun Schade im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen.

Sie zählt zu den großen KünstlerInnen, die Deutschland jemals hervor gebracht hat. Das freche junge Ding wurde in Berlin von Hollywood entdeckt und zum Weltstar gemacht. Dabei fing „Die Dietrich“ in Berlin ganz klein an, spielte Violine und träumte von der Schauspielerei. Erste Auftritte in den 1920er Jahren machten sie in der Stadt bekannt. Die große UFA jedoch erkannte nicht ihr Potential. Paramount holte sie in die USA. Josef von Sternberg machte sie zum Superstar. Er setzte sie etwas auf Diät und optimierte ihr Äußeres, fertig war die Diva, die sich gerne als die kühle Deutsche verkaufte, so jedenfalls ihr Bühnenimage. Zu ihren ersten Hits zählte u. a. „Das war in Schöneberg“ oder „Ich bin die fesche Lola“. Der Film „Der blaue Engel“ verhalf ihr zum internationalen Durchbruch.

Der Liebe ist sie sich treu geblieben, nur nicht in Sachen Männer. Die bekanntesten Stars ihre Zeit in den USA lagen ihr nicht nur zu Füßen. Sie gingen bei ihr ein und aus. Eine Tochter bekam sie, Marie. Der Abend erzählt nicht nur die steile Karriere, sondern die privaten Geschehnisse. Sie kümmerte in Los Angeles und Paris im Juden im Exil, sang vier Jahre im Krieg lang für US-Soldaten, ehe wieder die große Bühne lockte. Las Vegas, ja dort begann ihre lange Welttournee über alle Kontinente. Bis zu 69 Vorhänge durfte sie genießen, nur in Deutschland waren die Hallen 1960 nicht ausverkauft. Man bespuckte sie, weil sie für die Nazis nicht auftreten wollte. An diesem Abend darf natürlich nicht „Lili Marleen“ fehlen, auf Englisch und Deutsch. Édith Piaf schenke ihr sogar ihren Song „La vie en rose“, durch Marlene ein Welthit.

Um eine solche Ochsentour um den Globus auszuhalten, bedurfte es allerdings Tabletten, Drogen und Alkohol. Nur so konnte sie auf der Bühne „Die Dietrich“ sein, die Erwartungen erfüllen. Es kam mit der Zeit immer öfter vor, dass Ausfallerscheinungen sichtbar wurden. Die Presse schrieb darüber und sie zog sich 1975 zurück, in ihre berühmte Wohnung in Paris. 1985 sinnierte sie bereits über ihr Ableben, träumte von einem glamourösen Begräbnis in Paris. 1992 war es dann zu Ende. Heute liegt sie in ihrer Geburtsstadt Berlin begraben.

Gudrun Schade schlüpft sensationell gut in die private, als auch die künstlerische Marlene. Es können nur kleine Ausschnitte aus einem reichhaltigen Leben sein. Dabei spielen die huldigenden Elemente die Hauptrolle, ihre Karriere. Wie kam es dazu? Wer waren ihre wichtigsten Wegbegleiter? Was war sie für ein Mensch? Gesanglich und schauspielerisch ist das große Klasse. Neben einigen bereits erwähnten Hits, waren auch weniger bekannte zu hören. Am Ende hörte man „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ und den immer noch aktuellen Anti-Kriegs-Song „Sag mir wo die Blumen sind“. Die Legende lebt weiter.

Datum: 26. Januar 2025

musiktheater-im-revier.de

Solo-Abend 'Marlene und die Dietrich' mit Gudrun Schade im MiR, Foto: Meike Willner

Solo-Abend 'Marlene und die Dietrich' mit Gudrun Schade im MiR

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