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Operette 'Drei Männer im Schnee' im MiR in Gelsenkirchen
Das Musiktheater im Revier zeigt die sehr vergnügliche Revueoperette „Drei Männer im Schnee“ von Thomas Pigor, nach dem Roman von Erich Kästner. Die Wiederaufnahme ist ein komödiantischer Rausch voller Ironie im feinen Grand Hotel.

Es ist ein wahrhaft turbulenter Stoff, der sich überwiegend in einer Top-Adresse der Hotellerie abspielt. Etikette ist abgesagt. Portier Polter (Philipp Kranjc) meint jeden Gast zu erkennen, ob er würdig ist, in diesem Haus zu residieren. Die Gäste der Firma Tobler spielen allerdings ein Verwechslungsspiel. Der Direktor verkleidet sich als armer Mann, während sein Diener (Mark Weigel) als Millionär erscheint und ein ihnen bekannter Werbefachmann (Sebastian Schiller) finanziell ebenfalls nicht gut gestellt ist. Während der Direktor die letzte Absteige unter dem Dach bekommt, werden die anderen beiden hofiert. Später bringen die Damen der Firma das Geflecht etwas durcheinander, lassen alles auffliegen und sorgen für neue Familienverbindungen.

Es ist schon eine besondere Besetzung. Mit Christa Platzer und Joachim G. Maaß stehen zwei beliebte MiR-Pensionäre auf der Bühne. Stehen sie vielleicht letztmalig auf der MiR-Bühne? Sie machen ihre Aufgabe ausgezeichnet. Hinzu kommt der scheidende Generalintendant Michael Schulz, der den Hoteldirektor ebenso gut mimt und gelegentlich auch leise singt. Er ist vom tollen Treiben der Gäste sichtbar genervt. Neben Opernsängerinnen wie Anke Sieloff und Bele Kumberger umfasst das Ensemble weitere Akteure. Toni und Pepi müssen im Hotel die typischen Bergburschen für die liebestollen Skihasen darstellen, was sie eigentlich leid sind. Es geht wild und bunt zu. Wer macht wem das Leben schwer und welche Überraschung kommt als nächste um die Ecke?

Herrlich ist die Drehbühne gestaltet. Mit wenigen Elementen lassen sich verschiedene Situationen und Räumlichkeiten darstellen. Zuerst ist es die Weihnachtsfeier der Firma, anschließend das Grand Hotel oder der Skilift, der in Miniatur sogar das Alpenpanorama animiert. Herrlich ist der Skikurs mit Toni inszeniert. Der Silvesterball 1933 erscheint ganz im Stil der 1920er und 1930er in Berlin, sehr lebensfroh und natürlich tanzt man Charlsten. Hier glänzen die schönen Kostüme ganz besonders. Dabei sind das Gewitter in der Seilbahn und der Kater nach dem Silvesterball am 1. Januar 1933 symbolträchtig, Botschaften von Kästner zwischen den Zeilen. Er schrieb das Stück unter einem Synonym. Seine Bücher wurden von den Nazis verbrannt.

Musikalisch begleitet die Neue Philharmonie Westfalen die wunderbare Inszenierung von Sandra Wissmann. Insgesamt passt dieser inhaltlich leichte Stoff perfekt zum Jahresende. Einfach zurücklehnen und Spaß haben. Das bunte Treiben macht definitiv gute Laune.

Datum: 14. Dezember 2024

musiktheater-im-revier.de

Operette 'Drei Männer im Schnee' im MiR in Gelsenkirchen, Foto: Sascha Kreklau

Operette 'Drei Männer im Schnee' im MiR in Gelsenkirchen

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