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Ausstellung 'Zollverein – Architekturfotografien von Bernd Langmack' auf dem Welterbe Zollverein in Essen
Das Welterbe Zollverein zeigt die sehenswerte Ausstellung „Zollverein – Architekturfotografien von Bernd Langmack“. 120 Arbeiten aus 30 Jahren dokumentieren das sich wandelnde Erscheinungsbild der ehemaligen Zeche.

Bernd Langmack kam als Medizinstudent ins Ruhrgebiet, wo er anschließend als Arzt tätig war. Die Fotografie entdeckte er privat, erst mit der jungen Familie, wenig später auch architektonisch. Es war die Kohlekrise. Er wollte das Erbe Kohle im Ruhrgebiet fotografisch festhalten, bevor es geschlossen und abgerissen wird. Zollverein war bei ihm deshalb so stark im Fokus, weil es als Gesamtbild sehr einheitlich erscheint, alles ein Stil. So war es ein Tag der offenen Tür im Jahre 1991 in der Bauhütte, der als Startpunkt gilt. Rein privat und ohne ein langjähriges Projekt Sinn legte er los. Bis heute ist er hier gerne mit der Kamera und seinem Enkel unterwegs.

Am 23. Dezember 1986 wurde die Zeche Zollverein geschlossen, aber bereits am 16. Dezember 1986 unter Denkmalschutz gestellt. So war der Erhalt der Anlagen bereits vor der Schließung gesichert. Die Transformation nahm ihren Lauf. Zollverein ist so großräumig, dass man sich auf 120 Arbeiten und drei Themenschwerpunkte festlegen musste: Areal Schacht 12, Umbau der Kohlenwäsche und die Kokerei Zollverein. Alle Fotos sind in schwarz-weiß, was die Vergleichbarkeit bei verschiedene Wettersituationen verbessert. In der Regel sind auf den beeindruckenden, sachlichen Ansichten keine Menschen zu erleben. Sichtachsen und Gebäude sprechen wunderbar für sich.

Der Schacht 12 sieht 1992 noch ziemlich wild und verlassen aus. Obwohl damals gerne Kampfhundebesitzer hier ihre Lieblinge ausführten, war es für ihn nicht wirklich gefährlich. Hinter jeder Ecke lauerte allerdings eine potentielle Überraschung. Heute ist alles sauber und saniert. Kein Gebäude ist mehr ursprünglich. Erst wurde die Natur gestutzt, nun wächst sie wieder kontrolliert in den Himmel. Das Fördergerüst ist auch auf den Fotos nicht zu übersehen, ein Wahrzeichen des Ruhrgebiets.

Die Kohlenwäsche war lange ein Problemfall. Was soll man damit machen? Die Nachnutzung war unklar, bis man dort das Ruhr Museum und das Besucherzentrum unterbrachte. Eine architektonisch sehr geschickt gewählte Gangway führte hinein. Langmack hatte während der Bauarbeiten stets einen guten Kontakt zum ausführenden Architekturbüro Heinrich Böll. So kam er in Bereiche, wo er die Arbeiten so nahe beobachten konnte, wie kaum ein anderer. In teilweise schwindelnder Höhe sind hier ausnahmsweise mal Arbeiter zu sehen. Gerüste und Bauhelme prägen häufig das Bild.

Die Kokerei ist ein Sonderfall. Sie wurde erst 1993 geschlossen, war also noch jahrelang neben der Zeche in Betrieb. Vorwiegend die weiße Seite hatte Langmack im Blick. Die weißen Wolken sind heute Geschichte. Auch die Kokerei hat sich zum Eventgelände transformiert.

Es ist eine beeindruckende Ausstellung mit tollen Ansichten, die ursprünglich für das begleitende Buch ausgesucht wurden, welches im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König (ISBN 978-3-7533-0709-1) erschienen ist. Auf Zollverein ist zum Sonderpreis von 38,- EUR erhältlich. Entstanden ist nun parallel die Fotoschau in Halle 8, neben den Red Dot Design Museum.

Laufzeit: 11. November 2024 bis 2. Februar 2025

ruhrmuseum.de

Ausstellung 'Zollverein – Architekturfotografien von Bernd Langmack' auf dem Welterbe Zollverein in Essen, Foto: Jehle

Ausstellung 'Zollverein – Architekturfotografien von Bernd Langmack' auf dem Welterbe Zollverein in Essen

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