Der Kunstpalast in Düsseldorf hat seine Sanierungen in den Räumen der Glassammlung abgeschlossen und seine Sammlung neu gestaltet präsentiert. 1.500 Objekte aus 13.000 insgesamt werden präsentiert. Glas ist ein faszinierendes Material. Es trennt, ist scharfkantig, opak oder transparent, zerbrechlich oder sehr fest, farbig oder farblos, schlicht oder kunstvoll verziert. Die Verwendungszwecke können sehr verschieden sein, vom Trinkbecher bis hin zum großen Kunstobjekt. Wichtig ist Glas für viele Bereiche des Lebens und der Technik. Oft findet man es in Kirchen und reichen Wohnanwesen. Dort wurden keine Kosten gescheut. Es hat etwas gedauert, aber nun ist die Sammlung wieder sichtbar. Man hat die Fläche auf 1.000 qm erweitert. Ein Sonderausstellungsraum ist ganz neu eingerichtet. Es ist eine der weltweit größten Glassammlungen, von der Antike, über das Mittelalter bis hin zu zeitgenössischen Objekten. Altägyptischer Schmuck von etwa 1.300 v. Chr. zählt zu den ältesten Objekten. Der Grundstein war das ehemalige Kunstgewerbemuseum in Düsseldorf. Architekt Helmut Hentrich übertrug 1961 seine 3.000 Objekte dem Haus. So wuchs die Sammlung immer weiter. Die Geschichte der Glasherstellung ist gut nachvollziehbar. Konzipiert hat man einen Rundgang, der chronologisch geordnet ist. Die bisherigen Vitrinen hat man belassen, aber sonst einiges verändert, u. a. die Anzahl der Objekte verringert. Es gibt einen Sonderraum für Kinder und Erwachsene mit optischen Illusionen. Neuerwerbungen sind z.B. ein Kleid aus Glas von Karen LaMonte sowie gestapelte Lebensmittelgläser von Tony Cragg. Die Ziege von Marta Klonowska ist auch wieder dabei. Manche Kapitel beschäftigen sich mit Grabungsfunden und Raubobjekten, dem Jugendstil oder abstrakten Skulpturen aus Glas, ein Trend der aus den USA zu uns kam. Der bildhauerische Umgang mit dem Material findet durchaus seinen Platz. KünstlerInnen wie Jutta Cuny (1938-1983) oder Jan Fisar (1933-2010) widmet man eigene Bereiche. Auf jeden Fall sollte man einen ausgiebigen Blick in die Spiegelgalerie werfen. Dicht an dicht ist dieser lange Gang als öffentliches Depot konzipiert. Auch hier verbergen sich auf den zweiten Blick echte Schätze. Datum: 13. November 2024 www.kunstpalast.de

Glassammlung im Kunstpalast Düsseldorf, Foto: Jehle nächstes Foto