Zum 100. Geburtstag von Eva Aeppli (1925-2015) und Jean Tinguely (1925-1991) zeigt das Lehmbruck Museum die schöne Ausstellung „Mechanik und Menschlichkeit. Eva Aeppli und Jean Tinguely“. Beide stammen aus der Schweiz und lernen sich Mitte der 1940er auf der Kunstgewerbeschule kennen. Sie sind zwölf Jahre lang ein Paar, davon neun Jahre verheiratet. Ab 1953 erarbeiten sie in Paris Montparnasse, für die damalige Zeit, rebellischen Ideen. Sie fertigt genähte Handpuppen. Er fühlt sich durch sie angetrieben und inspiriert. Ohne sie wäre er nicht das geworden was er wurde. Seine Maschinenskulpturen aus Schrott sind zeitlos und auffällig. Sie werden von Motoren angetrieben und machen Geräusche. Das kreative Miteinader der Arbeiten kann man als Betrachter zwar nicht entschlüsseln, aber es macht neugierig. Über einen Fußbutton lassen sich die Werke zum Leben erwecken, in Bewegung setzen. Eva Aeppli widmete sich in den 1960ern lebensgroßen und ausdrucksstarken Stoffpuppen oder Köpfen, sogar ganzen Gruppen, Komik und Ernst in einem Gesicht. Sie schafft es, spannende Gesichtsausdrücke zu kreieren. Die Arbeiten entstehen als Teil der Aufbruch- und Protestbewegung der 1960er und 1970er, gegen Reste von totalitären Regimen und Unterdrückung in der Gesellschaft. Teilweise sind sie von der Fastnacht inspiriert. Schaurig-humorvoll machen sich z.B. über den Tod lustig. Zu erleben sind 9 gemeinsame Arbeiten, 37 Arbeiten von Eva Aeppli und 25 von Jean Tinguely. Das Verhältnis Mensch und Maschine steht im Mittelpunkt. Mitmachen per Fußbutton ist erwünscht. Laufzeit: 23. März bis 24. August 2025 lehmbruckmuseum.de

Ausstellung 'Mechanik und Menschlichkeit. Eva Aeppli und Jean Tinguely' im Lehmbruck Museum, Foto: Jehle nächstes Foto