Eine große Show lieferten die Jungs und Mädels von der Show „Rock the Circus“ im Theater am Marientor in Duisburg. Exzellente Artisten trafen auf eine ebensolche Live-Band, die die Klassiker der Rockgeschichte energiegeladen präsentierte. Dieses Format ist einzigartig und spannend. Es ist kein reines Varieté, aber auch kein pures Rockkonzert. Musik und Artistik vermengen sich geschickt auf eine besondere Art und Weise. Eine Moderation braucht es dafür nicht. Die bekannten Töne und die Akrobatik sprechen für sich. Die Hits von Tina Turner, Europe, Whitesnake, Queen, Alice Cooper, Bon Jovi, David Bowie, Sting, Status Quo, ZZ Top, Van Halen, Midnight Oil, Journey oder Guns N'Roses kennt schließlich jeder. Da genügen oft schon die ersten Töne, um die Jugend noch einmal aufleben zu lassen. „Sweet child o'mine“, „It's my life“, „Here I go again“, „Poison“, „Beds are burning“, „Midnight Train“, „Highway to hell“, „Jump“, „The final Countdown“, „Space Oddity“, „We will rock you“, „I love Rock'n'Roll“, „Eye of the tiger“, „So lonely“, „Simply the best“, „Gimme all your lovin“, „Dream on“ oder „Livin on a prayer“ stehen für eine Zeit mit echten Stars, keine künstlichen Pseudo-Sternchen wie Taylor Swift, die von einem guten Marketing profitieren. Damals gab es noch markante Typen, die Rock-Hymnen für Generationen prägten. Mit „Rockin all over the world“ fasste man diesen Abend am Ende perfekt zusammen. Alessio Spini und Elena Necchi brachten die passenden Rock-Stimmen mit. Rock'n'Roll will never die. Wer glaubt, dass nur die Musik im Vordergrund stand, der irrt. Klasse Artisten hatte man mitgebracht. Der stärkste Mann der Ukraine, Denys Ilchenko, trug einen Baumstamm mit fünf erwachsenen Menschen. Nebenbei jongliert er leicht und locker mit echten Autoreifen oder biegt mühelos einen Metallstab. Eyerusalem Hadush aus Äthiopien bedient Pfeil und Bogen mit den Füßen. Viel Vertrauen muss Viktoryia Shalik haben, wenn ihr Partner Andrei Gomonov mit Beilen und Messern auf sie wirft. Jule Schuster zeigt Höchstleistungen auf der Slackline. Jessie Rose ist eine gute Hula-Hoop-Künstlerin. Mit seiner Fußball-Freestyle-Show ist Dawid Ziomek weltweit unterwegs. Natürlich wird auch hochklassig jongliert. Die Illusion darf dabei nicht fehlen. Nomi Magic lässt einen Kollegen schwerelos schweben. Eine gekonnte Basketballshow liefern JumpSquad ab. Die Mischung aus Kraft, Körperbeherrschung, Illusion oder Dramatik passt sehr gut, wirklich sehenswerte KünstlerInnen. Für Regie und Choreo war die erfahrene Debora Klauke-Didszuweit zuständig, die seit Jahren auch u. a. für TV-Produktionen oder Flic Flac arbeitet. Man sprühte auf der Bühne vor Energie, hatte selbst richtig Spaß dabei. Leider konnte man das über große Teile des Publikum nicht sagen. Viele haben mittlerweile 30 und mehr Ehejahre auf dem Buckel, sind heute eingerostet und langweilen sich gegenseitig, trotz der knackigen Töne. Ihre wilde Zeit haben sie spürbar hinter sich. Feuer, das war einmal. So wirkte es im Saal. Leider kam erst am Ende die erwartete Stimmung auf. Bis dahin saßen viele, wie zuhause vor dem TV, still auf ihren Sitzen und klatschten brav Applaus. Schade, es hätte eine richtig klasse Party sein können. An den Akteuren auf der Bühne lag es jedenfalls nicht. Sie gaben alles und noch mehr. Datum: 2. November 2024 www.resetproduction.de |
Show 'Rock the Circus' im Theater am Marientor in Duisburg, Foto: Jehle nächstes Foto |