Mit „Haus der Liebe“ hat Jon Flemming Olsen sein viertes Album veröffentlicht. Der deutschsprachige Singer-Songwriter ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler alltäglicher Situationen. Jon Flemming Olsen ist ein Musiker der alten Stunde. Auf den Cover stehen unter dem Titel alle wichtigen Informationen: 12 Lieder, 46 Minuten, Stereo. Darunter befindet das Foto eines reifen Mannes mit hoher Denkerstirn und einem Bart um das Kinn herum. Dieses Foto steht symbolisch sehr passend für den Inhalt dieses Albums. Die Worte stehen im Vordergrund, keine künstlich gehypte Fantasiewelt eines US-Superstar in stylischen Klamotten. Wer ist eigentlich Jon Flemming Olsen? Er beschreibt sich selbst als „Musiker, Komponist, Sänger, Schauspieler, Moderator und Grafiker aus Hamburg“. Die 60 Lenze sieht man ihm nicht an, er hat sich gut gehalten. Musikalisch war er der Gitarrist von „Texas Lightning“. Einem großen TV-Publikum wurde er als der Ingomann in der Eppendorfer Grillstation als kultiger Co-Part von „Dittsche“ bekannt, unvergessen genial. Sein neues Album ist geprägt von sehr guten Tönen und ebensolchen Texten. Der Titelsong prangert die Kälte in dieser Welt an. Im „Haus der Liebe“ sind noch viele Zimmer frei. Ist eine Beziehung mal wirklich mal am Ende, dann sollte man einen Schlussstrich ziehen. Es sind die Situationen, in die man halt immer mal geraten kann. Vieles Erträumte oder Unangenehme geht leider oder zum Glück vorbei. Hat man mal Gesprächsbedarf, so sollte man sich dem besten Freund anvertrauen. Auch die Depression bekommt ihren Platz. Einfach mal die Tabletten absetzen und die Geister Geister sein lassen. Auch wenn mal der Hauch der Melancholie durchscheint, seine Lebenseinstellung ist positiv, „Der Wind hat mir kein Lied erzählt“. Einfach das Leben optimistisch selbst in die Hand nehmen und das Beste daraus machen, ohne abzuheben. Dabei wippt der Fuß gerne mit. Der Sound stimmt von vorne bis hinten, eine klasse Soundkulisse aus Bass, Schlagzeug, Streichern, E-Gitarren, Klavier, E-Piano, Orgel, Percussion, Bläsern, Bluesharp und Vibraphon. Neben den Singer-Songwriter-Klängen kommt auch der Folk hier und da durch. Irgendwie kommt einem automatisch der Name Reinhard Mey in den Sinn. Ein Genuss ist die Liste der Mitwirkenden. Anne de Wolff und ihr Mann Ulrich Rode, beide u. a. Musiker von BAP, und Stoppok sind musikalisch mit an Bord. Stoppok ist bei „Kein Arschloch“ mit am Mikrofon. Es ist schon eine erlesene Truppe der deutschen Musiklandschaft, die da im Studio war. Man wäre bei den Aufnahmen gerne dabei gewesen. Ein richtig schönes Album! „Haus der Liebe“, Album, Jon Flemming Olsen, 12 Songs Datum: 27. Oktober 2025 www.jfolsen.de

Cover, Foto: Jehle