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„Wem gehört der deutsche Fußball?“ aus dem arete Verlag thematisiert sehr lesenswert einen hochaktuellen Aspekt, der vielen Fußballfans bewusst ist. Wer dreht die ganz großen Räder und wer gibt den Takt vor? Die Fans, die Vereine oder das Kapital? Der Fußball war einst ein Volkssport, wo sich Generationen im Stadion trafen, um am Samstagnachmittag Spaß zu haben. Das Image hat sich gründlich gewandelt. Schon lange wird die „50plus1-Regel“ diskutiert. Für die Mitglieder und Fans ist sie unabdingbar. Investoren hingegen sehen sie als Bremse für ihr wirtschaftliches Handeln. Sie möchten die Macht der Vereine aushebeln und den riesigen Geldkuchen gnadenlos auslöffeln. In England ist das längst schon an der Tagesordnung. Amerikanische, chinesische oder arabische Investoren bestimmen die Szene in der kompletten Premiere League. Soll man sich in Deutschland wirklich am Beispiel Liverpool, Manchester, Arsenal oder Chelsea orientieren? Seit Jahren gibt es Proteste in den Stadien. Fans müssen menschenverachtende Sponsoren schlucken, ob sie wollen oder nicht, z.B. Katar bei den Bayern. Nach langen Protesten ist die Führung der Bayern eingeknickt, hat den Deal beendet. Der BVB lässt sich von einem deutschen Rüstungsgiganten sponsern. Andere bevorzugen Wettanbieter. Immer wieder versuchen Investoren mit Tricks zu arbeiten, wie Martin Kind in Hannover. Gerichte werden angerufen, um Einfluss zu sichern. Die Lage bei RB Leipzig ist unklar und sorgt für Unruhe. Wolfsburg und Leverkusen werden als reine Werksklubs anerkannt, sorgen so für Neid. All die Diskussionen erzeugen eine spürbare Aggressivität in den Kurven. Gewalt und Pyrotechnik nehmen zu. Ultras reden höchst ungerne mit der Polizei, die nicht selten hart einschreitet und überfordert wirkt. Ganze Fanbusse werden bei der Anreise per Leibesvisitation gefilzt. Der Sicherheitsapparat macht dabei auch nicht immer die beste Figur. So streiten Fans mit Kapitalisten und der Polizei um die Macht im deutschen Fußball. Eine konkrete Antwort auf die Frage des Buchtitels kann es nicht geben. Thorsten Poppe zeigt sehr kompetent und anschaulich mit Beispielen die Probleme auf. Es hat den Anschein, dass alle Parteien sich unversöhnlich und verhärtet gegenüber stehen. Es geht um Einfluss, Rendite, Sicherheitsbedürfnisse und oftmals Funktionäre, die zwischen den Stühlen stehen. Tradition hat oft nur noch einen Vereinsnamen, das Gebilde dahinter ist ziemlich vertrackt und kompliziert. „Wem gehört der deutsche Fußball?“, Thorsten Poppe, arete Verlag, 180 Seiten, 13,5 x 20,5 cm, Paperback, ISBN 978-3-96423-130-7 Datum: 29. April 2025 www.arete-verlag.de |
Cover, Foto: arete Verlag![]() |