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Buch 'Atlas Ruhrgebiet' aus dem Kettler Verlag
Mit dem „Atlas Ruhrgebiet“ beleuchtet der Kettler Verlag bisherige Wohnbauprojekte im Ruhrgebiet. Sie vermitteln Ideen und Inspirationen für zeitgenössische Projekte, wobei man nicht alles eins zu eins übernehmen sollte, sondern den modernen Zeiten anpassen könnte.

Es ist keine vollständige Auswahl und Kartierung der Wohnprojekte im Ruhrgebiet, von der Arbeitersiedlung bis zur Wohnmaschine. Eine wachsende Bevölkerung machte die Suche nach urbanen Siedlungsmodellen nötig. Positive und negative Erfahrungen wurden so gewonnen.

Ein alter Bergmannskotten gilt als Urform für die uns bekannten Arbeitersiedlungen, kleine Wohnungen mit bedenklichen Hygieneverhältnissen. Eisenheim (Mitte des 19. Jahrhunderts) gilt als die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet. Gartenstädte, wie die Margarethenhöhe (1909 bis 1938) brachten deutliche Verbesserungen. Wenige Toreinfahrten ergaben ein in sich geschlossenes Gebiet. Der Altenhof in Essen entstand um 1900. Etwas später folgten Reformblöcke mit gemeinschaftlichen Innenhöfen und einem einheitlichen Straßenbild. Die Lenteninsel und der Kaiserblock in Dortmund sind Beispiele hierfür.

Diverse Architekten versuchten sich an der Nachkriegsmoderne. Städteplanung wurde zum Experimentierfeld, wie in Wulfen mit seiner „Metastadt“. Es drehte sich um funktionale Grundrissgestaltung, vorgefertigte Elemente, Stahlbeton oder Leichtbauweisen. Oft sind diese Projekte heute mehr existent, abgerissen, weil die erwartete Bevölkerungsentwicklung in den 1960ern manchmal überschätzt wurde. Gesamtstädtische Planungen liefen ins Leere. Beton wird mit der Zeit auch nicht schöner. Die unerprobten Konstruktionsweisen, einst moderne Architektur, waren wirtschaftlich, schnell zu errichten, kompakt und dicht. Heute sind sie oft ein sozialer Brennpunkt oder mit hohem Leerstand, zu wenig robust, zu pflegeintensiv.

Vom Arbeiterhaus mit Selbstversorgergarten zu XXL-Wohnanlagen der 1970er, die Vielfalt der Wohnbauprojekte ist enorm. Wie wollen wir in Zukunft leben. Der Flächenverbrauch für Einfamilienhäuser soll reduziert werden. Es sind Ideen gefragt. Die Vergangenheit kann zumindest inspirieren. Viele Architekturzeichnungen und Fotos dienen im Buch der guten Veranschaulichung

„Atlas Ruhrgebiet“, Moritz Henkel, Anna Jessen, Ingemar Vollenweider, Lehrstuhl Städtebau, TU Dortmund, Kettler Verlag, 264 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Skizzen, 24 × 30 cm, Hardcover, ISBN 978-3-98741-168-7

Datum: 4. Februar 2025

www.verlag-kettler.de

Cover, Foto: Kettler Verlag

Buch 'Atlas Ruhrgebiet' aus dem Kettler Verlag