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Oper 'Parsifal' in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf
Die Deutsche Oper am Rhein präsentierte in Düsseldorf die Premiere von Wagners „Parsifal“, eine Inszenierung mit Licht und Schatten. Regie führte Michael Thalheimer.

Es ist ein Stoff, der absolut zeitlos ist. In einer kaputten Gesellschaft wartet man sehnsüchtig auf einen Erlöser. Dieser erscheint hier in der Figur des Parsifal (Daniel Frank) in Schlafanzughose und weißem Unterhemd, optisch klar als ein Underdog der Gesellschaft definiert. Auf der Bühne sind einige traurige Figuren zu erleben. Der weise Grasritter Gurnemanz (Hans-Peter König) kommt in Zeitlupe auf Krücken daher, ein Symbol für den Zustand der Gesellschaft? Jede Menge Kunstblut ziert das Bühnenbild und die Kostüme, eine optische Parallele zum Text. Ansonsten ist die Bühne eher reduziert dargestellt. Der gesanglich sehr gute Chor singt häufig im Dunkeln. Auflockernd wirkt das Spiel mit dem Kreuz in der Bühnenmitte und einem Lichtspot auf die dabei erhöhte Gesangsposition. Im 2. Aufzug wird das Statische durch die Blumenmädchen etwas aufgebrochen, ansonsten ist die Mitte der Bühne hier kaum bespielt, ein dunkles Loch umrahmt von dunkelgrauer Betonoptik. Szenisch ist der Abend über weite Strecken leider viel zu einfallslos, hat optisch wenig von einem heiligen Gral, auch wenn man hin und wieder das Spiel mit Licht und Nebel einsetzt. Sichtbare Lücken sind im Publikum nach der zweiten Pause zu erkennen.

Fazit! Wer großen Wert auf das wunderbar aufspielende Orchester, unter der Leitung von Axel Kober, und die sehr guten Stimmen legt, der ist hier richtig. Wer auch szenisch angesprochen werden möchte, der wird enttäuscht. Das Geschehen wirkt insgesamt sehr lethargisch bis starr, wenig atmosphärisch. Es ist ein Fest für die Ohren, nicht für die Augen.

Datum: 17. September 2023

www.operamrhein.de