Das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen ist ein weitläufiges und ausgedehntes Gelände mit industriegeschichtlicher Prägung. Das schöne Buch „111 Orte auf Zollverein, die man gesehen haben muss“ entführt auch an Orte, die vielen BesucherInnen bisher unbekannt waren. Auf Zollverein kann man sich als Neuling schnell verlaufen. Das 100 ha große Areal umfasst u. a. 65 Gebäude, 200 technische Maschinen, knapp drei km Bandbrücken und mehr als 13 km Rohrleitungen. Ende der 1920er Jahre erbaut, ist Zollverein eine echte Musterzeche der damaligen Zeit. Mitte auf dem Gleisboulevard befindet sich ein Färbergarten mit 24 verschiedenen Färberpflanzen. Nicht weit weg ragt der neue Folkwang-Campus in die Höhe, wo Studierende Gestaltung und Fotografie vermittelt bekommen. Die Fördermaschinenhalle von Schacht 1/2/8 stammt aus den 1950er Jahren und ist noch erhalten. Die Gangway in die Kohlenwäsche ist vielen BesucherInnen bekannt, aber die Gasbodenfackel auf der Kokerei übersehen viele, was auch für den Gasometer gilt, der für Events zu mieten ist. Es wird an die Grubenpferde erinnert oder die Gründer, die Familie Haniel. Es gibt eine Himmelsleiter, einen Kunstschacht, einen Portalkratzer oder gelbe, überdimensionierte Kanarienvögel. Kunst wird auf dem Gelände groß geschrieben. Museale Bereiche findet man reichlich, historisch und doch modern vermittelt. Dieses schöne Buch ist reich an guten Tipps, worauf man auf Zollverein mal achten sollte. „111 Orte auf Zollverein, die man gesehen haben muss“, Rüdiger Liedtke, Emons Verlag, 240 Seiten, zahlr. Abbildungen, Broschur, 13,6 x 20,6 cm, ISBN 978-3-7408-1637-7 Datum: 24. November 2022 emons-verlag.de